Die 54 Teilnehmer aus Israel und Jordanien haben drei Jahre lang gemeinsam studiert. Zum Kurs gehörte unter anderem ein Projekt zum Katastrophen-Management. Dabei arbeiteten die Studenten mit dem Jordanischen Roten Halbmond, der israelischen Hilfsorganisation Roter Davidsstern und Vertretern des israelischen Notfalldienstes zusammen.
Der Präsident des Jordanischen Roten Halbmondes, Mohammed al-Hadid, wies gegenüber dem israelischen Außenministerium darauf hin, dass es nur in drei Ländern möglich sei, Kurse in Notfallmedizin mit dem Grad eines Bachelors abzuschließen: in den USA, Australien und in Israel. „Wir haben beschlossen, nach nebenan, zu unseren Nachbarn, zu gehen“, sagte Al-Hadid, der selbst Mitbegründer des Programmes an der Ben-Gurion-Universität ist. Er fügte hinzu: „Wir waren sehr beeindruckt von Israels Niveau der medizinischen Notfalldienste – und wenn man sieht, dass etwas bei anderen funktioniert, dann möchte man auch das Beste für sein eigenes Volk.“
In seiner Ansprache zum Abschluss des Kurses sagte Al-Hadid: „Ich danke Ihnen, dass Sie unseren Studenten die Möglichkeit gegeben haben, Bildung zu erhalten und sie ausgebildet haben, um Lebensretter zu werden – im Gegensatz zu den Lebensnehmern, die so im Namen ihres fanatischen Glaubens handeln.“ Die Erfahrung habe gezeigt, dass es möglich sei, Araber und Israelis für gemeinsame Ziele zusammenzubringen.
Finanziert wird das Studienprogramm vom israelischen Ministerium für regionale Zusammenarbeit, Israels Zentrum für Internationale Zusammenarbeit (MASHAV), dem EU-Programm für Partnerschaft und Frieden sowie durch private Spender. Die Studiengebühren und die Kosten für die Lebenshaltung in der israelischen Stadt Be‘er Scheva wurden für die jordanischen Studenten komplett übernommen. Die Jordanier hätten sich am Campus-Leben und am geselligen Zusammensein mit ihren israelischen Kommilitonen beteiligt, berichtet die Tageszeitung „Yediot Aharonot“.