GAZA (inn) – Eine Palästinenserin hat sich am Mittwochmorgen am Eres-Grenzübergang im nördlichen Gazastreifen in die Luft gesprengt. Vier Israelis wurden getötet, mindestens zehn weitere verletzt, einer von ihnen lebensgefährlich.
Wie die Zeitung „Jediot Aharonot“ berichtet, ereignete sich der Anschlag gegen 9.30 Uhr Ortszeit. Die Attentäterin zündete den Sprengsatz, als eine Sicherheitsbeamtin sie kontrollieren wollte. Zu dem Zeitpunkt hielten sich viele Soldaten am Übergang auf. Zuvor hatte sie gegenüber dem Sicherheitspersonal behauptet, sie habe ein Stück Platin im Bein. Deshalb werde der Metalldetektor reagieren. Aus diesem Grund sollte eine Israelin sie ohne das Gerät untersuchen, wie es bei den Sicherheitskräften bei Menschen üblich ist, die aus medizinischen Gründen Metallteile am Körper haben.
Laut der Tageszeitung „Ha´aretz“ überqueren täglich 4.000 Palästinenser den Eres-Grenzpunkt. Sie arbeiten im nahegelegenen Industriegebiet. Nach dem Anschlag wurde der Übergang geschlossen. Palästinenser, die noch nicht kontrolliert worden waren, wurden nach Hause geschickt.
Ein hochrangiger Vertreter der Al-Aksa-Märtyrer-Brigaden, einer Untergruppe von Jasser Arafats Fatah-Partei, sagte dem aktuellen Dienst der „Jediot Aharonot“, es handle sich um eine gemeinsame Aktion seiner Organisation und der radikal-islamischen Hamas. Das Attentat sei eine Reaktion auf den israelischen Versuch, Sakaria al-Subaidi, einen Führer der Märtyrer-Brigaden, zu töten. Ein weiterer Grund seien „alle Verbrechen Israels in den palästinensischen Gebieten“.
Bei der Attentäterin handelt es sich um die 21-jährige Rim Salih a-Rajaschi, eine Mutter von zwei Kindern. Sie war die erste Selbstmordattentäterin der Hamas. Der geistliche Führer der Terrorgruppe, Scheich Ahmed Jassin, sagte vor Journalisten in Ramalla: „Zum ersten Mal haben wir eine Kämpferin verwendet und keinen Mann. Das ist eine neue Entwicklung im Kampf gegen den Feind.“
Der palästinensische Premier Ahmed Qrea machte Israel für den Anschlag verantwortlich. Die fortgesetzten israelischen Angriffe und Einschränkungen gegenüber den Palästinensern führten „zu mehr Eskalation auf beiden Seiten“, so der Premierminister.