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Selbstmordanschlag in Jerusalem: 10 Tote, mehr als 50 Verletzte

JERUSALEM (inn) – Attentat in Jerusalem: Bei einem palästinensischen Selbstmordanschlag in einem Linienbus sind am Donnerstagmorgen mindestens zehn Menschen getötet und mehr als 50 zum Teil schwer verletzt worden. Der Anschlag ereignete sich kurz vor 9 Uhr Ortszeit.

Nach Auskunft des Magen David Adom erlitten mindestens zehn Menschen lebensbedrohliche Verletzungen. Wie der Nachrichtensender „Al Arabia“ meldet, wurde der Anschlag von einer Palästinenserin begangen. Israelische Untersuchungsbeamte können die Meldung zum jetztigen Zeitpunkt jedoch noch nicht bestätigen.

Nahe Residenz von Premier Scharon

Ort des Anschlages ist die Kreuzung Arlosorov-/Gaza-Straße. In unmittelbarer Nähe, rund 200 Meter vom Tatort entfernt, befindet sich die Residenz von Israels Premierminister Ariel Scharon. Der Premier hielt sich zum Zeitpunkt des Anschlages jedoch nicht in seiner Residenz auf.

Der Bus wurde völlig zerstört, das Dach des hinteren Teils abgerissen. Dort hielt sich der Attentäter auf. Hunderte Rettungskräfte und Polizeibeamte befinden sich am Ort des Anschlages.

Fast zeitgleich mit Gefangenenaustausch

Ob das Attentat im Zusammenhang mit dem am heutigen Donnerstag geplanten Gefangenenaustausch auf dem Flughafen Köln-Wahn in Deutschland steht, ist unklar. Palästinenser hatten in den vergangenen Tagen zumindest immer wieder den Gefangenenaustausch kritisiert und gefordert, Israel solle mehr palästinensische Häftlinge aus Gefängnissen entlassen.

Politische Beobachter weisen zudem darauf hin, dass die Hisbolla in der Vergangenheit ihren Einfluss auf die Palästinenser ausweiten wollte. Dies geschah durch Geldspenden, aber auch durch die Lieferung von Waffen und Munition. Bislang ist jedoch unklar, ob der heutige Selbstmordanschlag von Aktivisten der Hisbolla oder anderen Terrorgruppen geplant wurde.

Anschlag kam überraschend

Wie aus Kreisen der israelischen Polizei verlautete, sei der Anschlag sehr überraschend gewesen. Sicherheitsbeamten lagen offenbar keine konkreten Hinweise auf ein geplantes Attentat in Jerusalem vor.

Zuletzt hatte am 14. Januar am Eres-Grenzübergang zum Gazastreifen eine Palästinenserin einen Selbstmordanschlag verübt. Dabei wurden vier Israelis getötet, die Al-Aksa-Märtyrer-Brigaden und die Hamas übernahmen die Verantwortung für den Anschlag.

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