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Seit 2022: 340 Prozent mehr antisemitische Vorfälle

Ein Bericht zeigt einen weltweiten Anstieg antisemitischer Vorfälle seit 2022 um 340 Prozent. Eine große Rolle spielen Soziale Netzwerke.
Von Israelnetz

JERUSALEM (inn) – Die Zahl der antisemitischen Vorfälle weltweit hat zwischen 2022 und 2024 um 340 Prozent zugenommen. Das geht aus einem Bericht hervor, den die Zionistische Weltorganisation (WZO) und die „Jewish Agency for Israel“ erstellt haben. Am Montag überreichten sie ihn an den israelischen Staatspräsidenten Jizchak Herzog. Anlass ist der bevorstehende Internationale Holocaust-Gedenktag, der am 27. Januar begangen wird – am 80. Jahrestag der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau.

Die Verfasser wählten 2022 als Vergleichspunkt, weil es ein relativ normales Jahr gewesen sei. Damit unterscheidet es sich vom Jahr 2023, als die Hamas am 7. Oktober mit ihrem Terrormassaker den Krieg gegen Israel vom Zaun brach.

In den USA gab es 288 Prozent mehr antisemitische Vorfälle. Dazu gehörten gewaltsame Aktionen gegen Juden, Angriffe auf Synagogen, aber auch Gewalt in Schulen und an Universitäten. In Kanada nahm die Zahl um 562 Prozent zu, ein Viertel der Vorfälle war dem Bericht zufolge gewaltsam.

Ein Anstieg von über 350 Prozent wurde in Frankreich festgestellt, 28 Prozent der Taten gingen mit Gewalt einher. Im Vereinigten Königreich beträgt der Faktor 450 Prozent. Allein in der ersten Hälfte 2024 wurden 2.000 Taten begangen.

In Russland rief ein Terrorangriff vor allem in Sozialen Medien antisemitische Verschwörungstheorien hervor. Islamisten hatten im März 2024 in einer Veranstaltungshalle nahe Moskau 145 Menschen ermordet.

Mehr Antisemitismus in Fernost

Auch im Fernen Osten gab es mehr antijüdische Vorfälle. In China seien Soziale Medien mit antisemitischen Inhalten und Verschwörungstheorien überflutet, merkt der Bericht laut der Onlinezeitung „Times of Israel“ an. Dazu gehöre auch die Leugnung der Schoa. Die israelische Botschaft in Peking sprach von einem „Tsunami der Feindseligkeit“. Japan und Taiwan erlebten anti-israelische Proteste und Nazi-Gesten, wie sie dahin in der Region nicht üblich gewesen seien.

In Südafrika erhöhte sich die Zahl der antisemitischen Vorfälle um 185 Prozent. Dort ging es oft um Boykottaufrufe und Propaganda gegen Israel.

Australien erfuhr einen Anstieg um 387 Prozent. Dazu gehören Brandanschläge auf Synagogen, aber auch körperliche Angriffe gegen Juden.

Antisemitische Welle in Brasilien, Entspannung in Argentinien

In Brasilien löste Präsident Luiz Inácio Lula da Silva im Februar 2024 mit einer Äußerung eine Welle antisemitischer Rhetorik im Internet aus. Er hatte Israels Handeln in Gaza mit dem Holocaust verglichen. In Chile nahm die Zahl der Vorfälle um 325 Prozent zu. Hingegen war in Argentinien ein leichter Rückgang feststellbar.

Auch die islamische Welt wird thematisiert: Der Iran unterstützt Terrorgruppen wie die Hisbollah und Hamas, zudem leugnet er Israels Existenzrecht. Anders sehe es in Saudi-Arabien, Marokko und den Vereinigten Arabischen Emiraten aus. Dort verträten die Regierungen gemäßigtere Standpunkte. Die öffentliche Meinung weiche davon allerdings oft ab.

„Bedrohung für Grundlagen der Demokratie“

Die Autorin des Berichtes, Raheli Baratz, leitet die Abteilung für den Kampf gegen Antisemitismus bei der WZO. Sie sagte, der scharfe Anstieg „stellt eine echte Bedrohung für die Grundlagen der westlichen Demokratie dar, wo der neue antisemitische Diskurs die grundlegenden Werte einer demokratischen Gesellschaft aushöhlt und Risse in der Mauer von Pluralismus und Toleranz verursacht“.

Von den weltweiten Vorfällen hatten 41 Prozent mit Propaganda zu tun. Bei 15,5 Prozent der Taten war Gewalt im Spiel. Etwa 25 Prozent fokussierten sich auf Israel.

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Im Internet haben judenfeindliche Äußerungen um mehr als 300 Prozent zugenommen. Klassischer Antisemitismus hat dem Bericht zufolge dabei einen Anteil von 38,5 Prozent. Holocaustleugnung geschah in 21,1 der Fälle. Anti-israelische Inhalte betrafen 15,4 Prozent.

Präsident Herzog erklärte: „Soziale Netzwerke sind zentrale Plattformen für die Verbreitung von Hass und Antisemitismus unter dem Vorwand von Redefreiheit geworden. Aufrufe zum Boykott Israels arten schnell zu gewaltsamen Ausbrüchen aus, vor allem wenn sie mit altem und hässlichem Hass gegen das jüdische Volk verbunden sind. Dabei werden jüdischer Besitz, Körper und Seelen beschädigt.“ (eh)

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2 Antworten

  1. Lula da Silva und sein Freund Roger Waters. Das Israelische Zentralkomitee Uruguays November 2023:
    „Roger Waters ist ein Antisemit, der seinen Ruhm als Künstler nutzt, um Lügen und Hass gegen Israel und alle Juden zu verbreiten.“

    3
  2. Einer der Gründe, warum ich mich von den Social Media strickt fernhalte, ich lasse mich nämlich weder belügen noch verarschen und mir auch keine Fallen stellen ………..SHALOM

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