Zunächst sollen etwa 100 Schulklassen an dem Pilotprojekt teilnehmen. Es umfasst alle Jahrgangsstufen von 1 bis 12. Drei Themengebiete bilden den Anfang: Geschichte, Geographie und Landeskunde. Lehrer und Schüler sollen im Unterricht gemeinsam lückenhafte Artikel des Internetlexikons erweitern und neue Einträge verfassen. In der Zukunft will die Behörde das inhaltliche Spektrum erweitern, berichtet die israelische Tageszeitung „Ma‘ariv“.
„Wir halten die Förderung des Lernerlebnisses für wichtig, das Forschung und Teamarbeit miteinander verbindet“, sagt die Direktorin des Ministeriums, Dalit Stauber. Die Behörde hat sich über ihre Website an die Lehrer in Israel gewandt und das Vorhaben vorgestellt. Die Lehrer entscheiden über die Teilnahme.
Das Bildungsministerium weist darauf hin, dass die Jungen und Mädchen durch das Mitwirken an der Wikipedia nicht nur neues Fachwissen erwerben. Sie würden auch Erfahrungen in der Recherche und der Auslese von Material machen. Zudem könnten sie lernen, woran man glaubwürdige Quellen erkennt. Als Beispiele für zuverlässige Grundtexte werden die nationale Literatur, die Holocaustgedenkstätte Yad Vashem und das Israel-Museum genannt. Blogs oder Posts auf Facebook seien hingegen mit Vorsicht zu genießen.
Mitarbeiter der Online-Enzyklopädie haben eine Liste mit Begriffen erstellt, über die noch nichts geschrieben wurde oder bei denen noch Informationen fehlen. Im Fach Geographie sollen sich die Schüler etwa mit den Jupitermonden befassen, in Geschichte mit dem Attischen Seebund und in Landeskunde mit kleinen israelischen Ortschaften. Die Wikipedianer haben sich bereit erklärt, das Projekt zu begleiten.