PAROD (inn) – Beim Spielen in der Nähe ihres Hauses im Kibbutz Parod nordwestlich des Sees Genezareth hat eine Gruppe von Kindern eine 2.000 Jahre alte Öllampe aus Ton gefunden. Die Lampe gibt Aufschluss über die antike jüdische Gemeinschaft im nördlichen Israel, teilte die Israelische Altertumsbehörde am Montag mit.
Im Gegensatz zu römischen Lampen aus dieser Zeit habe die gefundene Lampe keine Verzierungen. Es handle sich daher um „eine besondere Entdeckung“. Zudem sei es „sehr selten“, überhaupt eine intakte Lampe aus Ton zu entdecken.
Alon Cohen, Liam Atias und Rotem Levnat entdeckten die Öllampe zehn Tage zuvor beim Spielen, berichtet die israelische Onlinezeitung „Times of Israel“. Die Viertklässler verständigten daraufhin ihre Eltern, die wiederum Kontakt zur Altertumsbehörde aufnahmen.
Ist der Fund ein Chanukka-Wunder?
Nach Angaben der Altertumsbehörde ist neben dem Fund selbst vor allem der Ort der Entdeckung interessant. Dieser befindet sich außerhalb eines nahegelegenen Ausgrabungsgebietes. „Die Entdeckung der Lampe gibt uns einen Hinweis, wie weit die Grenzen der antiken Stätte reichen“, erklärt der Archäologe Haim Mamlia. Ohne die Schüler wäre die Altertumsbehörde von einem falschen Umfang ausgegangen.
Für die Entdeckung und den richtigen Umgang mit dem Fund überreichte die Altertumsbehörde den Kindern und deren Eltern die Auszeichnung „Gute Bürger“.
Dass die Öllampe von den Kindern überhaupt gefunden wurde, könnte an den für Dezember typischen Regenfällen liegen, mutmaßt der Direktor der Israelischen Altertumsbehörde, Eli Eskosido. Der Regen habe womöglich die Öllampe freigelegt. In den vergangenen Jahren habe der Niederschlag rund um Chanukka regelmäßig archäologische Funde zu Tage gefördert. So sei auch die Öllampe ein „Chanukka-Wunder“, erklärt Eskosido. Und gerade bei diesem Fest spielt Öl eine besondere Rolle. (mas)