JERUSALEM (inn) – Schnee und Regen haben in den vergangenen Tagen das Wetter in weiten Teilen Israels geprägt. Der Pegel des Sees Genezareth stieg in der Nacht zu Freitag um 4,5 Zentimeter. Der Wasserstand liegt jetzt bei 209,4 Zentimetern unter dem Meeresspiegel – und damit nur noch 63,5 Zentimeter unterhalb der oberen roten Linie.
Die Wasserbehörde bereitet sich auf die Möglichkeit vor, erstmals seit 25 Jahren den Degania-Damm völlig zu öffnen. Dies soll den See am Überlaufen hindern. Zuletzt wurde der Damm 2013 teilweise geöffnet, völlig offen war er seit 1995 nicht mehr. Die Maßnahme wäre im April denkbar, schreibt die Zeitung „Jerusalem Post“. Im März 2020 war der Pegel 44 Zentimeter von der oberen roten Linie entfernt. Von Dienstag bis Donnerstag fielen in einigen Landesteilen mehr als 100 Millimeter Regen. Meteorologen erwarten für das Wochenende weitere Niederschläge.
Infolge der gesunkenen Temperaturen starb in der südisraelischen Stadt Kiriat Gat ein Mann an Unterkühlung. Rettungskräfte fanden ihn auf der Straße.
Jerusalem im Schnee
Indes erlebten die Jerusalemer in der Nacht zu Donnerstag zum ersten Mal seit sechs Jahren wieder nennenswerten Schneefall. Teilweise fielen bis zu 15 Zentimeter Schnee. Die Stadt setzte 250 Schneepflüge und Bulldozer zur Straßenräumung ein. Die Schulen öffneten erst um 9 Uhr, doch ein Großteil des Unterrichtes findet wegen der Corona-Pandemie ohnehin online statt. Die Hauptschnellstraße nach Jerusalem wurde über Nacht vorübergehend geschlossen, die Straßenbahn war durch das winterliche Wetter nicht beeinträchtigt.
In Gusch Etzion in Judäa wurden 22 Zentimeter Schnee gemessen, in El-Rum auf den Golanhöhen waren es 55 Zentimeter. Schulen blieben im Golan, in Zefat (Safed) sowie in Siedlungen wie Elon Moreh, Jitzhar, Itamar oder Migdalim am Donnerstag geschlossen. Der höchste Berg Israels, der Hermon, wies am Freitagmorgen in tieferen Lagen 75 Zentimeter und in der Gipfelregion über einen Meter Schnee auf. Das Wintersportgelände ist derzeit allerdings für Besucher gesperrt.
Von: eh