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Schiffbrüchig: Zwei Israelis kämpften über 30 Stunden im Mittelmeer ums Überleben

NAHARIYA (inn) – Eine Boots-Tour vor der Mittelmeerküste der nordisraelischen Stadt Nahariya am Samstagmorgen endete für zwei israelische Taucher beinahe tödlich: Das kleine Boot mit zehn Passagieren war wegen heftigen Seeganges gekentert. Acht Taucher konnten sich wieder in das Boot retten – die beiden anderen Männer mußten über 30 Stunden im Wasser verbringen, bevor sie am Sonntagnachmittag gefunden wurden.

Die Taucher waren zu einem Wrack unterwegs – einem Unterwasser-Mahnmahl, das an Marinesoldaten erinnert, die während einer Operation im Libanon gefallen waren. Als das Boot etwa sieben Kilometer vom Strand entfernt war, wurde es von einer großen Welle erfaßt und kenterte – die Passagiere wurden ins Meer geschleudert. Bis auf Yariv Schwitzer und Adi Yanko konnten sich alle wieder in das Boot retten.

Heftige Strömungen trugen die beiden Israelis immer weiter von dem Boot weg, es gelang ihnen jedoch die ersten Stunden, zusammenzubleiben. Wie die Tageszeitung „Ha´aretz“ meldet, waren die Männer mit Schwimmwesten ausgerüstet und hatten ein Paar Schwimmflossen bei sich, das sie abwechselnd trugen. Gemeinsamen versuchten sie, zur Küste zu schwimmen, kamen jedoch gegen den starken Ostwind nicht an und drifteten dann in verschiedene Richtungen auseinander.

Die Marine hatte unterdessen das Boot mit den acht Tauchern ausfindig gemacht und mit Helikoptern und Schiffen die Suche nach Shwitzer und Yanko eingeleitet. Auch die Küstenwacht und Fischer suchten mit ihren Booten auf dem Meer nach den Vermißten, Dutzende Freiwillige suchten die Strände nach den Männern ab.

Stundenlang kämpften die zwei Taucher ums Überleben – gegen Müdigkeit, Kälte, Hunger und Durst. „Einmal kam ein Polizeiboot in unsere Nähe, einmal ein Hubschrauber. Wir riefen und winkten, aber sie sahen uns nicht und entfernten sich wieder“, erzählte der 46jährige Yanko später. Die Gedanken an seine Frau und seine Kinder hätten ihm Kraft gegeben, weiter zu kämpfen, erzählte er später.

Nach mehr als 30 Stunden – am Sonntagnachmittag – als die Hoffnungen der Rettungskräfte, die Männer lebend zu finden, langsam schwanden, entdeckten die Mannschaft einer Yacht aus Haifa und ein Helikopter-Team die Israelis. Beide wurden mit Schüttelfrost und Kopfschmerzen in ein Krankenhaus nach Nahariya gebracht. Wie ein Sprecher des Hospitals mitteilte, sind die Männer wohlauf, werden aber ein bis zwei Tage zur Beobachtung im Krankenhaus bleiben.

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