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Schauspieler Chaim Topol gestorben

Chaim Topol war einer der ersten israelischen Schauspieler, die internationale Bekanntheit erlangten. Israel war für den nun verstorbenen Künstler die treibende Kraft, auch bei seinem Einsatz für Kinder.
Von Israelnetz

TEL AVIV (inn) – Der weltbekannte israelische Schauspieler Chaim Topol ist am Donnerstag in Tel Aviv im Alter von 87 Jahren gestorben. Berühmt wurde er unter anderem durch seine Rolle als Tewje, der Milchmann, in dem Musical „Anatevka“  („Der Fiedler auf dem Dach“). Für seinen Auftritt in der Filmversion des Stücks erhielt er 1972 den Golden Globe Award und eine Oscar-Nominierung in der Kategorie Bester Hauptdarsteller.

Erste internationale Bekanntheit erlangte Topol durch seine Rolle als Salach Schabati in dem Film „Sallah – oder: Tausche Tochter gegen Wohnung“ von Ephraim Kishon aus dem Jahr 1964. In der Sozialsatire geht es um die westlichen und orientalischen Kulturgegensätze in Israel und die Schwierigkeiten von Einwandererfamilien in den Übergangslagern. Topol spielt als 29-Jähriger glaubhaft einen älteren Einwanderer aus dem Orient.

Im Jahr 1964 erschien das Musical Anatevka, mit dem Topol dann zu Weltruhm kam. Auf der Theaterbühne spielte er seine Leibrolle indes mehr als 3.500 Mal. Ein Höhepunkt seiner Karriere war auch die Mitwirkung am James-Bond-Film „In tödlicher Mission“ von 1981. Darin spielte er den griechischen Schmuggler Milos Columbo.

Israel als treibende Kraft

Der israelische Präsident Jitzchak Herzog nannte Topol „einen der herausragendsten israelischen Bühnenkünstler“. Er sei ein „Gigant der israelischen Kultur“. Regierungschef Benjamin Netanjahu (Likud) sagte, Topol sei „einer der größten Künstler Israels“ gewesen, seine Theaterstücke und Filme „außergewöhnliche Erfahrungen“. „Dank seines breiten Lächelns, seiner warmen Stimme und seines einzigartigen Sinns für Humor war er eine beliebte Figur, die die Herzen der Menschen eroberte.“

Beide Politiker betonten auch das soziale Engagement Topols, das von seinem „Glauben an die zionistische Vision“, wie Netanjahu es formulierte, getragen war. Er setzte sich für chronisch kranke und behinderte Kinder ein. Die Schauspielerin und Weggefährtin Topols, Rivka Michaeli, bestätigte dies: „Topol war ein Mann, der von seinem Gewissen geleitet war. Er war ein Mann, für den Israel die treibende Kraft war. Ein Israeli zu sein, war für ihn wichtig.“ Im Jahr 2015 erhielt er den Israel-Preis, die höchste Ehrung des jüdischen Staates.

Ein Leben fürs Theater

Topol kam 1935 in Tel Aviv zur Welt. Seine Eltern waren aus Osteuropa eingewandert. Zusammen mit zwei jüngeren Schwestern wuchs er in einfachen Verhältnissen auf. Schon in der Grundschule erkannten Lehrer sein Schauspieltalent. 1956 heiratete er Galia Finkelstein, die er bei einer Theatergruppe der Armee kennengelernt hatte. Mit ihr bekam er drei Kinder. Nach der Armeezeit zog er mit einer selbst gegründeten Theatergruppe durch das Land und arbeitete bei verschiedenen Theatern.

Im Juni 2022 machte Topols Sohn Omer bekannt, dass sein Vater an Alzheimer erkrankt ist. Am Mittwoch informierte die Familie die Öffentlichkeit über den kurz bevorstehenden Tod, der dann in den frühen Morgenstunden des Donnerstags eintrat. (df)

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Eine Antwort

  1. Eine DVD habe ich vor Jahren gefunden. Sie war günstig und sie war von Ephraim Kishon.
    „Ervinka“ wurde von Chaim Topol gespielt. Es zeigt ein Israel der 50er oder 60er Jahre und Ervinka ist ein Lebenskünstler, fährt mit dem Mofa durch die Stadt, nutzt Hochzeiten oder Bar Mizwas um sich satt zu essen und liegt gerne auf der Wiese. Ein Film mit viel Humor und etwas Liebe. Eine Polizistin hat einen positiven Einfluss auf den „Hallodri“.

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