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Schass-Führer würdigt Mubarak

JERUSALEM / KAIRO (inn) - Vor drei Wochen wünschte er den Palästinensern in einer Predigt den Tod - nun hat sich das geistliche Oberhaupt der ultra-orthodoxen Schass-Partei von seinen eigenen Äußerungen distanziert. In einem Brief an den ägyptischen Präsidenten Hosni Mubarak würdigte Rabbi Ovadia Josef dessen Rolle im israelisch-palästinensischen Friedensprozess.

„Mein Standpunkt ist seit Jahrzehnten bekannt und klar, was die Bedeutung des Erreichens von Frieden betrifft, wobei gleichzeitig die Sicherheit des Staates Israel gewahrt werden sollte“, schreibt Rabbi Josef laut der Tageszeitung „Ha´aretz“. „Wir wünschen uns einen dauerhaften Frieden mit allen unseren Nachbarn und sind dem ehrenwerten Präsidenten sehr dankbar für seine direkte Beteiligung am Friedensprozess in unserer Region, die zweifellos diesen wichtigen Prozess stärkt.“

Mubarak tituliert er als „unseren hochgeschätzten und lieben Freund“ und fügt hinzu: „Ich unterstütze Ihre Bemühungen und lobe alle Führer und Völker – Ägypter, Jordanier und Palästinenser -, die Partner sind und den Erfolg dieses wichtigen Friedensprozesses in unserer Region und eine Verhinderung von Blutvergießen wünschen. Möge Gott Ihnen ein langes Leben gewähren und mögen Sie in Ihren Friedensbemühungen erfolgreich sein und möge es Frieden in unserer Region geben.“

Rabbi Josef hatte in seiner Predigt vom 28. August den palästinensischen Präsidenten Mahmud Abbas, der auch Abu Masen genannt wird, und die Palästinenser als Feinde Israels bezeichnet. Er hoffe, „dass all die bösen Menschen, die Israel hassen, wie Abu Masen, von der Welt verschwinden“. „Möge Gott sie mit der Pest schlagen, zusammen mit diesen bösen Palästinensern, die Israel verfolgen“, sagte der 89-jährige Schass-Mitbegründer, dessen Partei Mitglied der Regierung ist.

Die Äußerungen hatten in der Palästinensischen Autonomiebehörde und in Ägypten scharfe Kritik hervorgerufen. Der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu distanzierte sich. Staatspräsident Schimon Peres bot dem Rabbi später seine Unterstützung an, um die Atmosphäre zu verbessern, die durch die Predigt entstanden war. Der Brief wurde ins Arabische übersetzt und von Peres‘ Büro aus nach Ägypten gesendet.

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