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Scharon verteidigt Rückzug in Fernsehansprache

JERUSALEM (inn) – Israels Premierminister Ariel Scharon hat am Montagabend in einer Fernsehansprache den Rückzug aus den Siedlungen in Gaza und dem nördlichen Samaria verteidigt. Er warnte die Palästinenser, dass Israel mit beispielloser Härte antworten werde, wenn sie das „Friedensangebot“ ablehnten und mit dem Terror fortfahren.

Er verstehe den Schmerz der Siedler vollkommen, so Scharon. Sie müssten nach 38 Jahren ihre Heimat verlassen. Dabei habe der Staat ihnen Vergünstigungen gegeben. Doch der Rückzug sei nun notwendig, so der Premier: „Die veränderte Realität in diesem Land, in dieser Region und in der Welt verlangt nach einer Umwertung und nach veränderten Positionen.“ Er fügte hinzu: „Gaza kann nicht für immer gehalten werden.“

„Dieser Plan ist gut für Israel“, fuhr er fort. „Wir verringern die tagtäglichen Spannungen und die Opfer auf beiden Seiten.“ Dabei erfolge der Schritt „aus Stärke, nicht aus Schwäche“.

„Nun stehen die Palästinenser in der Pflicht, sich zu beweisen. Sie müssen die Terror-Organisationen bekämpfen, ihre Infrastrukturen zerstören und echten Friedenswillen beweisen, damit wir uns zusammen an den Verhandlungstisch setzen können. Die Welt erwartet eine Antwort von den Palästinensern – eine Hand des Friedens oder weiter terroristische Feuer-Angriffe. Wenn sie eine Hand ausstrecken, werden wir mit einem Olivenzweig antworten. Wenn sie das Feuer wählen, werden wir mit Feuer antworten, und zwar härter als je zuvor.“

Scharon appellierte an die Soldaten, die zu evakuierenden Siedler zu respektieren. Sie sollten sie nicht als ihre Feinde ansehen. „Ihr habt es mit Brüdern und Schwestern zu tun. Das gesamte Volk steht hinter euch und ist stolz auf euch“, sagte Scharon an die Sicherheitskräfte gerichtet.

Der Knesset-Abgeordnete Effi Eitam von der Nationalreligiösen Zionistischen Erneuerungspartei antwortete auf die Rede Scharons: „Vielleicht werden wir vergeben, aber wir werden nie diese Leute vergessen, diese Partei und diese Regierung, die uns das eingebracht hat.“

Der ehemalige Minister Benny Elon, den Scharon wegen seiner Opposition zum Rückzugsplan aus dem Kabinett entlassen hatte, sagte: „Wir werden alles tun, damit Ariel Scharon bei den nächsten Wahlen verliert.“

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