JERUSALEM (inn) – Premierminister Ariel Scharon hat am Donnerstag seinen Plan zur Räumung von 17 jüdischen Siedlungen im Gazastreifen drei Abgesandten der amerikanischen Regierung vorgelegt. Scharon versicherte seinen Gästen, den Plan vollständig mit der amerikanischen Regierung abzustimmen.
Scharon sprach mit Stephen Hadley, dem stellvertretenden nationalen Sicherheitsberater,
Elliott Abrams, dem Direktor der Abteilung für den Nahen Osten im Nationalen Sicherheitsrat und William Burns, dem Chef des Nahost-Büros des Außenministeriums über den Räumungsplan. Konkrete Details erfuhren die Amerikaner nicht, etwa welche Siedlungen geräumt werden sollen und an welchen Orten die israelische Armee ihre Stützpunkte stehen lässt. Auch über die Frage zu einer finanziellen Unterstützung bei der Durchsetzung der Räumung sei kein Wort gefallen, berichtet die „Jerusalem Post“.
Der stellvertretende Verteidigungsminister Israels, Ze’ev Boim, sagte in einem Radiointerview am Donnerstagmorgen, der Räumungsplan werde in Zusammenarbeit mit der amerikanischen Regierung ausgearbeitet. „Wenn wir den Plan präsentieren, heißt das nicht, dass wir irgendjemanden darauf verpflichten. Scharon sucht nach einer Möglichkeit der Verständigung, und erst wenn er die findet, werden wir weitere Schritte einleiten“, so Boim.
Der amerikanische Botschafter in Israel, Dan Kurtzer, hatte am Mittwoch gesagt, die Israelis sähen derzeit keinen Verhandlungspartner auf der palästinensischen Seite und warteten daher auf eine neue palästinensische Regierung.
Außenminister Silvan Schalom sagte am Mittwoch, er gehe davon aus, die Amerikaner werden nicht gegen den Räumungsplan sein. „Sie wollen, dass der Plan ein Teil des Traums von George W. Bush wird: zwei Staaten – zwei Völker“.