JERUSALEM (inn) – Die Ärzte wollen am Mittwoch das künstliche Koma von Israels Premier Ariel Scharon beenden. Sein Zustand wurde weiter als kritisch, aber stabil bezeichnet – allerdings sei der Patient außer Lebensgefahr.
Seit Montagmorgen wurde die Narkose schrittweise verringert. Die Ärzte rechnen damit, dass die Wirkung der Betäubungsmittel nach der Absetzung 36 Stunden andauern wird. Am Dienstag machte Scharon erstmals auch Bewegungen auf der linken Körperseite. Rechts wurden die Bewegungen stärker. Vermutlich sei vor allem an dem Teil der rechten Gehirnhälfte Schaden entstanden, der für die Kontrolle der linken Seite zuständig ist, schreibt die Zeitung „Ha´aretz“.
Der Direktor der Hadassa-Universitätsklinik Ein Kerem, Schlomo Mor-Josef, sprach am Dienstagabend von einer leichten Verbesserung bei der Funktion des Gehirns. Die Atmung sei selbständiger geworden.
Scharons Söhne Omri und Gilad sprachen am Dienstag mit ihrem bewusstlosen Vater. Als Reaktion stieg der Blutdruck des Patienten. Omri Scharon trat vor die Presse, um seinen Dank auszudrücken: „Ich bin gekommen, um im Namen meiner Familie den Bürgern Israels zu danken, die uns seit Mittwoch mit ihrer Sorge, mit warmen und liebevollen Gebeten für das Wohlergehen meines Vaters unterstützt haben.“ Zudem bedankte er sich bei den Ärzten und den Mitarbeitern der Klinik.