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Scharfe Kritik nach Beschuss von UN-Schule

GAZA / NEW YORK (inn) – Die Vereinten Nationen haben den Beschuss einer ihrer Schulen im Gazastreifen scharf verurteilt. „Nichts ist beschämender, als schlafende Kinder anzugreifen“, sagte UN-Generalsekretär Ban Ki-Moon am Mittwoch bei einem Besuch in Costa Rica.
Die Armee hatte mit Artillerie-Beschuss reagiert, nachdem sie aus der Nähe der Schule beschossen worden war.

„Ich verurteile diesen Angriff auf das Schärfste. Er ist empörend. Er ist durch nichts zu rechtfertigen. Und er erfordert Rechenschaft und Gerechtigkeit“, sagte Ban laut einer Mitteilung der Vereinten Nationen. Bans Stellvertreter Jan Eliasson verlangte nach dem Beschuss ein Ende des „Grauens“. „Wir sind an dem Punkt, an dem man sagen muss: Genug ist genug.“
Bei dem Beschuss der UN-Schule in Dschabalija im Norden des Gazastreifens waren am Mittwochmorgen mindestens 16 Palästinenser ums Leben gekommen. In dem Gebäude hatten mehr als 3.000 Menschen Zuflucht gesucht. Die israelische Armee teilte nach dem Vorfall mit, sie sei aus der Nähe der Schule beschossen worden und habe das Feuer in die Richtung erwidert (Israelnetz berichtete).
Der Generalkommissar des UN-Flüchtlingshilfswerkes UNRWA, Pierre Krähenbühl, teilte mit, die genaue Lage der Schule und die Tatsache, dass sich dorthin Tausende Palästinenser geflüchtet hätten, sei der Armee siebzehn Mal mitgeteilt worden, um den Schutz der Menschen zu gewährleisten. „Ich fordere die internationale Gemeinschaft auf, bewusste internationale politische Maßnahmen zu ergreifen, um dem anhaltenden Gemetzel ein sofortiges Ende zu bereiten“, so Krähenbühl.
Kritik an dem Beschuss der Schule kam auch aus den USA. Die Regierung in Washington teilte mit, sie sei äußert besorgt darüber, dass Tausende Palästinenser, die dem Aufruf der Armee zur Flucht gefolgt waren, in den UN-Schulen nicht sicher seien. In der Erklärung heißt es weiter: „Wir verurteilen auch diejenigen, die für das Verstecken von Waffen in UN-Einrichtungen in Gaza verantwortlich sind.“
Laut den Vereinten Nationen wurden seit Beginn der Kämpfe im Gazastreifen am 8. Juli fast 1.300 Palästinenser getötet und mehr als 6.000 verletzt. Etwa 400.000 Menschen seien auf der Flucht, mehr als 140.000 hätten Zuflucht in UN-Einrichtungen wie Schulen gefunden. Der UNRWA-Direktor in Gaza, Robert Turner, sagte gegenüber der Tageszeitung „Ha‘aretz“, seine Organisation habe Israel darüber informiert, dass sie die Flüchtlinge nicht mehr ausreichend versorgen könne, sollten die Angriffe fortgesetzt werden und die Zahl der Flüchtlinge steigen. Die UNRWA erwarte von Israel als Besatzungsmacht, dass es dann entsprechende humanitäre Hilfe zur Verfügung stelle, so Turner.

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