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Scharfe Kritik an Ahmadinedschad

NEW YORK (inn) - Die Rede des iranischen Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad vor der UN-Vollversammlung ist in Israel auf scharfe Kritik gestoßen. Er hatte am Dienstag die "zionistischen Mörder" angegriffen und auf eine jüdische Weltverschwörung hingedeutet.

Außenministerin Zipi Livni kritisierte die Entscheidung der Vereinten Nationen, dem Iraner das Rednerpult zu überlassen. „Ahmadinedschads Ansprache macht die Situation absurd für eine Organisation, die bei ihrer Gründung das Banner ‚Nie wieder‘ erhoben hat“, sagte sie laut der Zeitung „Ha´aretz“. Doch die letzte Herausforderung liege „noch vor uns, weil der Iran dem UN-Sicherheitsrat beitreten will“. Das würde bedeuten, dass ein Verbrecher sein eigener Richter werden dürfe. „Es ist absurd, dass ein Staat, der in beispielloser Weise die Sicherheit seiner Nachbarn bedroht und zur Zerstörung eines anderen States aufruft, Mitglied einer Körperschaft werden soll, die mehr weltweite Sicherheit als Ziel hat.“ Derzeit sei der Iran Sanktionen des Sicherheitsrates ausgesetzt, weil er Atomwaffen herstelle und Terrorgruppen ausrüste.

Israels Staatspräsident Schimon Peres übte ebenfalls Kritik: „Es ist das erste Mal in der Geschichte der Vereinten Nationen, dass ein Staatsoberhaupt frei und öffentlich mit den hässlichen und dunklen Anschuldigungen der ‚Protokolle der Weisen von Zion‘ erscheint.“ Damit bezog er sich auf ein antisemitisches Pamphlet, das Ende des 19. Jahrhunderts entstanden ist. Darin wird angeblich eine jüdische Weltverschwörung zur Beherrschung der Erde aufgedeckt.

„Situation wie 1938 in Deutschland“

Oppositionsführer Benjamin Netanjahu verglich die iranische Bedrohung mit der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg: „Wir haben das Jahr 1938, und der Iran ist analog zu Deutschland“, sagte er gegenüber dem israelischen Armeerundfunk. „Europa schläft, es schlummert, leider nicht zum ersten Mal, aber Israel darf nicht die negativen Folgen daraus tragen.“ Der jüdische Staat müsse das Nötige tun, um zu verhindern, dass der Iran Atomwaffen erlange.

Die „Anti-Defamation-League“ teilte nach der Rede mit, diese habe Ahmadinedschads Antisemitismus vollständig ans Licht gebracht. Sie zeige „die wahre Bedrohung, die der Iran für den Westen darstellt“.

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