Bei der Kundgebung sprach auch Schlomo Goldwasser, dessen Sohn Ehud im Zweiten Libanonkrieg gefallen war. Nach zwei Jahren hatte die Hisbollah im Juni seine Leiche an die Israelis übergeben. „Stellt die Gazaner nicht vor Gilad“, forderte der trauernde Vater laut der Zeitung „Jediot Aharonot“. „Was ist hier los? Der frustrierte Bürger, der die Leichtfertigkeit sieht, mit der man die Lösung des Problems des festgehaltenen Soldaten an vierte oder fünfte Stelle in den Prioritätenlisten der israelischen Regierung und ihrer Abgeordneten schiebt – dieser Bürger traut seinen Augen nicht. Das Zurückbringen eines Soldaten von der Schlacht war, ist und bleibt ein Symbol für die Motivation der Jungen und Mädchen, die wir losschicken, um uns zu beschützen, den Staat, die Renten, die Börsen, die Besitzenden und vor allem die Amtsinhaber.“
Goldwasser fügte hinzu: „Es ist jetzt 834 Tage her, dass dem Soldaten Gilad Schalit seine grundlegenden Menschenrechte weggenommen und mit Füßen getreten wurden. Und bei uns spricht man über die Menschenrechte der Gazaner. Gilad hat ein Recht auf Menschenrechte, Besuche durch das Rote Kreuz, eine Verbindung zur Außenwelt – genau wie die Gazaner, die die Hamas gewählt haben, ein Recht darauf haben, und genau wie ihre Häftlinge bei uns es bekommen.“
Während der Kundgebung legten zahlreiche Demonstranten Zettel auf der Bühne ab, auf denen sie Schalit um Verzeihung baten. Darunter waren auch viele Jugendliche.