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„Schabbatgoi“ entpuppt sich als Jude

Nach dem Tod eines Mannes wünscht die Familie eine jüdische Beerdigung. Doch der Verstorbene gilt als Nichtjude – ein Irrtum, wie sich herausstellte.
Von Israelnetz

JERUSALEM (inn) – Ein Mann hat jahrelang für eine jüdische Gemeinde in Israel Dienste übernommen, die Juden am Schabbat nicht gestattet sind. Denn er galt als Nichtjude. Erst nach seinem Tod stellte sich heraus, dass er jüdisch war.

Die Angehörigen wollten den Mann auf dem jüdischen Friedhof der Gemeinde begraben. Deshalb wandte sich die Beerdigungsgesellschaft an den Zuständigen bei den rabbinischen Gerichten, Rabbi Eliahu Maimon. Er überprüfte die Dokumente und fand heraus, dass es sich zweifellos um einen Juden handelte. Damit konnte der Verstorbene seine letzte Ruhestätte auf dem jüdischen Friedhof finden.

„Aus 101 Staaten wandern Juden aufgrund des Rückkehrrechtes nach Israel ein“, sagte der Rabbiner der Nachrichtenseite „Arutz Scheva“. In manchen Regionen, wie in Osteuropa, den Staaten der ehemaligen Sowjetunion und Indien, sei die jüdische Identität oft nicht festgehalten worden. Da seien mitunter genetische Untersuchungen nötig.

„In diesem Fall zeigten die Dokumente ganz klar, dass der Mensch ein Jude war. Wir brauchten keine weiteren Beweise“, ergänzte Rabbi Maimon. „Aber diese gewisse Gemeinde behauptete aus irgendwelchen Gründen, dass er Goi sei.“ Die Beerdigungsgesellschaft habe ihn deshalb nicht als Juden begraben wollen.

Lichtschalter für Juden betätigt

Etwa 30 Jahre lang arbeitete der verstorbene Jude als „Schabbatgoi“ für die Gemeinde. Er betätigte Lichtschalter und öffnete Kühlschränke. Fromme Juden dürfen am wöchentlichen Ruhetag keine elektrischen Schalter betätigen.

Nach eigener Aussage erhält Rabbiner Maimon im Übrigen nur wenige Anfragen zur Prüfung der jüdischen Identität wegen einer Beerdigung. Die meisten würden wegen einer Heirat gestellt. (eh)

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29 Responses

  1. Alles nicht so einfach wegen Abstammung.
    Ich freue mich sehr, dass der Verstorbene Jüdisch beerdigt wurde. Es musste der Nachweis erbracht werden, aus einer jüd. Mutter geboren. Shalom
    OT: Strengreligiöse betiteln weniger „Fromme“
    oftmals als Goi.

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    1. „Goi, auch Goj (jiddisch גוי goj, Plural גוים gójim), ist ein auch im Deutschen verwendetes jiddisches Wort, das einen Nichtjuden bezeichnet, manchmal auch einen Juden, der sich nicht an die Vorschriften des jüdischen Gesetzes hält. “

      „Wenn der Ausdruck Goj von Juden auf andere Juden angewendet wird, ist dies gleichfalls ein pejorativer Hinweis auf „unjüdisches“, gemeint unkorrektes Verhalten wie etwa schwarzfahren, die jiddische Zeitung nicht teilen wollen oder unfreundlich zum Nachbarn sein.[11]“

      Deine Aussage ist korrekt. Das Wort wird nicht nur auf Nichtjuden angewendet. Wenngleich die Verwendung da am bekanntesten ist. Wünsche dir noch eine gesegnete Woche.

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      1. Danke, liebe Christin, auch zu dir.
        OT: Freue mich, trotz bewegendem Anlass in Berlin, auf 70 Jahre Yad Vashem und Überlebende. Fliege Morgen. Shalom

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  2. OT: Strengreligiöse betiteln weniger „Fromme“
    oftmals als Goi.???
    Falsch, Goi ist die jüdische Bezeichnung für einen Nichtjuden !

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    1. Sie kennen nur eine Version, die mir selbstverständlich bekannt ist.

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      1. Mal abgesehen davon, dass ich mehrere Versionen kenne, ist es völlig irrelevant wie Religiöse Fanatiker ihre Mitmenschen betiteln. Goi ist ein abwertender Begriff für alle Nichtjuden.

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    2. Beide habt Ihr Unrecht.

      Hauptsächlich ist „Goi“ eine jüdische Bezeichnung für Nichtjuden, sie wird aber auch von strenggläubigen Juden benützt, um ihre nicht vorhandene Wertschätzung für weniger „glaubensstrenge“ Juden kund zu tun, gerade wenn sie Dinge tun, die für Strenggläubige Teufelszeug sind.

      Obiges hatte ich bis dato als unstreitig eingeordnet.

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      1. @ Eddie
        Das Strenggläubige weniger Fromme als Goi bezeichnen mag sein.
        Das ändert aber nichts an der Tatsache. dass „ Goi“ eine abwertende Bezeichnung für Nichtjuden ist.

        goy
        [ goi ]m

        noun,plural goy·im [goi-im], goys.Sometimes Disparaging.
        a term used by a Jew to refer to someone who is not Jewish.
        ( Dictionary. com)
        Und nochmal auf Deutsch
        Gói/
        Substantiv, maskulin [der]
        jüdische Bezeichnung für: Nichtjude

        Goi. Bedeutungen: [1] jüdische Bezeichnung für: Nichtjude: [2] jenische Bezeichnung für: Christ, aber auch erweitert für Heide oder Nichtjude.

        ( Definitionen von Oxford Languages )

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          1. @ Jakob

            „Und woraus schliessen Sie hier, dass es eine abwertende Haltung ist/sein muss?“
            Nun, im Gegensatz zu einigen hier, weiß ich immer wovon ich schreibe.

            „Das Wort Goj (plural: Gojim) stammt aus dem Hebräischen und bedeutet «Nation, Volk». Es wurde ins Jiddische übernommen und seither in der jüdischen Diaspora meist abwertend als Bezeichnung für Nichtjud:innen verwendet.“

            ( GRA – Stiftung gegen Rassismus und Antisemitismus )

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          2. @hajo
            Ihre Verallgemeinerung ist nicht zutreffend – dieser Ausdruck kann auch neutral gemeint sein – meine Überzeugung

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    3. Der Kommentar von „Am Israel chai“ stellt das auch nicht in Abrede. Es wäre einzig etwas klarer gewesen, zu schreiben: … oftmals auch als Goi.

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      1. @ Jakob
        Bevor Sie mir Verallgemeinerung unterstellen, sollten Sie sich die Mühe machen, zu lesen was ich geschrieben habe.
        Deshalb noch einmal „ Sometimes DISPARAGING a term used by a Jew to refer to someone who is not Jewish“ .

        ( Dictionary. com)

        Übersetzungen von disparaging

        abfällig
        derogatory, disparaging, snide, derogative, derisive, adverse
        abschätzig
        derogatory, disparaging, slighting, depreciatory, derogative
        geringschätzig
        contemptuous, disparaging, slighting

        „Das Wort Goj (plural: Gojim) stammt aus dem Hebräischen und bedeutet «Nation, Volk». Es wurde ins Jiddische übernommen und seither in der jüdischen Diaspora meist ABWERTEND als Bezeichnung für Nichtjud:innen verwendet.“

        ( GRA – Stiftung gegen Rassismus und Antisemitismus )

        Und Sie schreiben hier solche Sätze? „ Ihre Verallgemeinerung ist nicht zutreffend – dieser Ausdruck kann auch neutral gemeint sein“


        ab·wer·tend
        /ábwertend/
        Adjektiv
        geringschätzig, herabwürdigend
        „eine abwertende Kritik“
        Wie definieren Sie neutral?

        Das es sich nicht um eine “ Verallgemeinerung” meinerseits handelt, haben Sie doch hoffentlich verstanden?

        Ich persönlich finde es mehr als abwertend, wenn man andere dazu benutzt, Dinge zu tun, die einem selbst verboten sind, wie in diesem Fall den Lichtschalter zu betätigen.

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  3. „Etwa 30 Jahre lang arbeitete der verstorbene Jude als „Schabbatgoi“ für die Gemeinde. Er betätigte Lichtschalter und öffnete Kühlschränke. Fromme Juden dürfen am wöchentlichen Ruhetag keine elektrischen Schalter betätigen.“

    Er hat als 30 Jahre gegen die Regeln verstoßen und ihm ist trotzdem nichts passiert. Vielleicht könnte man daraus ja den Schluß ziehen, das diese Regeln HUMBUG sind. Es passiert NICHTS wenn man doch einen Lichschalter am Schabat benutzt.

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    1. Ich würde mir niemals anmassen, diese zum Teil recht streng formulierten Regeln als Humbug zu bezeichnen. Nur frage ich mich manchmal, hat Gott sie so vorgeschrieben, oder haben da Menschen noch etwas zu seinen Geboten hinzu getan?

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  4. Shalom,-Margit@-diese Regeln HUMBUG-Diese Regeln stammen aus unserer langen und früherer Zeit.Diese sind sehr wichtig für uns,vor allem für Orthodoxe Juden.Bitte Respektieren Sie dies UNS Juden gegenüber,wäre schön!!! Jerusalem

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    1. Unsinnige uralte Regeln nur der Regeln willen befolgen … naja, jeder wie er/sie gerne möchte. Ich kann dem nichts abgewinnen.

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    2. Shalom Jerusalem, ich respektiere die >menschlichen Regeln< kein Lichtschalter betätigen, keine Schuhe mit Nägeln tragen, nicht in den Sand spucken usw. Als Nichtjude halte ich auch den Schabbat nach 2. Mos 20 (Exodus) kann ich diese Anweisungen von Jahwe nicht finden. Hier steht im 4. Gebot: Den Tag heiligen, keine Arbeit verrichten. Nach meiner Erkenntnis sind die vielen Zusätze nach der Rückkehr aus Babylon entstanden, vor Angst dass Jahwe durch Fehlverhalten am Schabbat nochmals strafen könnte. Jesus hatte diese menschengemachten Gebote als zusätzliche Last für die Menschen verurteilt.

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      1. Kann ich die Bibelstelle bekommen, in der steht, dass wir Weihnachten oder Christi Himmelfahrt feiern sollen, danke.

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        1. Du bist super!😁😁😁Toda raba.
          OT: Bin gelandet. Diese Stadt ist nie meine Stadt. Nervig. Aber der Anlass sehr berührend. Shalom

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          1. Vieles ist einfach gewachsen. Vieles ist Auslegungssache und im Laufe der Zeit gibt es halt auch Neuerungen, die man mit berücksichtigen muss. Vor ein paar Tausend Jahren war manches sicher einfacher, was die Umsetzung angeht. Es gab weder elektrisches Licht noch Aufzüge.

            Aber ich denke da immer an die Rückführung der Juden aus Äthiopien, die bereits in der Bibel beschrieben ist – mit dem Sprachgebrauch, den die Isareliten damals kannten. Die hätten den Kopf geschüttelt, wenn der Prophet ihren erzählt hätte, in ferner Zeit kommen dann Flugzeuge, in denen werden Menschen von einem Ort zum andern gebracht. Aber den Sinn von den Flügeln eines Adlers, den kannten sie. Gott hat zu den Menschen damals gesprochen und es ist unsere Aufgabe heute, zu begreifen, was hierzu von unserer Zeit passt. Jeshua hat viel in Gleichnissen gesprochen, das kannten die Menschen damals. Auch er hat nicht irgendetwas neu erfunden.

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        2. Liebe Christin, ich feier alle biblischen Feste und keine Kirchlichen. Gerade Ostern und Sonntag finde ich besonders absurd. Es stellt sich mir immer wieder die Frage, warum feiern Christen nicht zusammen mit Israel zumindest die fünf wichtigsten Feste. Jahwe sagt doch: „Es sind MEINE Feste und es ist MEIN Schabbat.“ Wenn wir Christen in den jüdischen edlen Ölbaum eingepfropft sind, wieso wird so eklatant wider Jahwe gehandelt? Eigentlich ist alles ganz einfach, aber der Mensch möchte unbedingt in Diskrepanz mit Jahwe leben. (bedauerlich)

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          1. Zustimmung.

            Mir ging es bei meinen Kommentar einfach darum aufzuzeigen, dass es auch im Christentum Dinge gibt, die nicht in der Bibel stehen und doch zur gewachsenen christlichen Kultur gehört. Vieles ist Auslegungssache und daraus entsteht dann irgendetwas. An Karfreitag herrscht Tanzverbot – steht nicht in der Bibel, ist aber Respekt vor Gott. Man isst kein Fleisch an Karfreitag. In der Tora wo die Speisegesetze stehen, findet sich hierzu nichts.

            Was die Feste angeht. Jeshua hat die Feste für uns nicht aufgehoben. Auch in den Briefen der Apostel steht nichts, dass sie für uns nicht gelten sollen. Das Christentum ist eine Entscheidungsreligion. Mit der Entscheidung Jeshua zu glauben, treffen wir die Entscheidung für den Gott des Volkes Israel. Wir sollten aufhören unser eigenes Süppchen zu kochen und zu den Wurzeln zurückkehren. Wenn ich mir den Zustand der Kirche heute ansehe, muss ich feststellen, dass der Segen verspielt wurde. Durch die Bibel zieht sich eines durch: das Gericht fängt im eigenen Haus an. Denn die Führungskräfte tragen die Verantwortung ob sie sich an das Wort Gottes halten oder an den von ihnen so geliebten und praktizierten Mainstream.

            Im Bereich des Shabbat gibt es ganz viele Angaben, was Arbeit ist und was nicht. Warum kann man dies nicht respektieren.

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    3. Wenn die Regeln wirklich so wichtig sind, warum umgeht man sie dann wie in diesem Beispiel? Denkt man wirklich Gott merkt nicht, wenn er ausgetrickst wird? Wenn einem das wirklich ernst und wichtig ist, dann bleibt das Licht am Schabbat eben wirklich aus!

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  5. Dazu eine Begebenheit von einem mir bekannten Ehepaar beide Nichtjüdisch, die damals in einer grösseren, modernen Stadt in Israel wohnten:
    Eines Tages klingelte es am Shabbat an ihrer Wohnungs – Tür, ein ihnen völlig unbekannter jüdischer Mann bat sie, in ihrer Wohnung diesen Lichtschalter zu betätigen. Dieser Bitte kamen sie natürlich gerne nach, aber sie waren wirklich sehr erstaunt, dass dieser jüdische Mann wusste ( von wem auch immer ) , dass sie nicht jüdisch sind. Der „Buschfunk“ funktioniert also in Israel doch recht gut.

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    1. Frage an die Kenner dieser Schabbat-Regel: Hat der Mann nicht durch Betätigen der Klingel die gleiche Regel verletzt, die ihm das Betätigen des Lichtschalters verbot?

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