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Saudischer Blogger von Arabern auf Tempelberg angegriffen

Ein Student aus Saudi-Arabien wird auf dem Tempelberg von Muslimen belästigt. Der Grund: Er gehört zu einer Journalistendelegation aus arabischen Ländern, die eine Einladung nach Israel angenommen hat.
Der Besuch des saudischen Staatsbürgers auf dem Tempelberg und in der Jerusalemer Altstadt stieß nicht bei allen Arabern auf Gegenliebe

JERUSALEM (inn) – Auf dem Tempelberg haben Araber einen saudischen Jurastudenten angegriffen und verhöhnt. Er ist auch als Blogger tätig und gehört einer Delegation von sechs Journalisten aus arabischen Ländern an, die Israel besuchen. Deshalb wurde Mahmud Saud unter anderem als „Normalisierer“ beschimpft, wie die Tageszeitung „Jerusalem Post“ berichtet.

Ein Video zeigt demnach, wie Jungen dem Studenten ins Gesicht spucken. Auch Beschimpfungen wie „Verräter“ oder „Tier“ sind zu hören. Auf einem Markt der Jerusalemer Altstadt bewarfen zudem Araber den Saudi mit Plastikstühlen und Stöcken.

Das israelische Außenministerium kritisierte das „grausame und unmoralische Verhalten einiger Palästinenser nahe der Al-Aqsa-Moschee gegenüber einem saudischen Medienvertreter“. Dieser sei nach Jerusalem gekommen, um „eine Brücke für Frieden und Verständigung zwischen Völkern zu sein“. Die Angreifer hätten die heilige Stätte der Muslime als „politisches Mittel“ gebraucht.

Mahmud Saud in der Knesset zwischen Avi Dichter (l.) und dem Sprecher das Außenministeriums für arabische Angelegenheiten, Hassan Kaabia Foto: GPO
Mahmud Saud in der Knesset zwischen Avi Dichter (l.) und dem Sprecher das Außenministeriums für arabische Angelegenheiten, Hassan Kaabia

Saud hat auch die Knesset besucht. Dort ließ er sich gemeinsam mit dem Vorsitzenden des Außen- und Verteidigungsausschusses, Avi Dichter, fotografieren. Andere Mitglieder der Delegation verbergen hingegen aus Sicherheitsgründen ihre Identität. Neben Saudi-Arabien stammen die Journalisten aus dem Irak, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Jordanien oder Ägypten.

Israelische Standpunkte zu politischen Themen vorstellen

Dichter zitierte ein Mitglied der Reisegruppe mit den Worten: „Dieser Besuch in Israel ist wie die Besichtigung in einem Traumland. Ach könnten wir doch Hunderte Menschen aus unseren Ländern herbringen, so dass sie nach ihrer Rückkehr erzählen könnten, was sie gesehen und empfunden haben.“ Der Likud-Politiker sagte der Delegation, Israel wolle die Kontakte in die arabische Welt ausweiten, vor allem nach Saudi-Arabien. Es wolle damit „nicht warten, bis die Palästinensische Autonomiebehörde sich entschließt, Terror zu bekämpfen“.

Die Delegation traf auch den israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu. Dieser schrieb anschließend auf Twitter: „Ich habe mich jetzt mit einer Gesandtschaft von Journalisten aus arabischen Ländern getroffen, die zum größten Teil keine diplomatischen Beziehungen zu Israel haben. Sie äußerten ihren Willen, dass die arabische Öffentlichkeit den Staat Israel kennenlerne, in den Staat Israel komme und jene Beziehungen stärke.“

Auf dem Programm der Araber stehen neben der Knesset die Holocaustgedenkstätte Yad Vashem sowie die Städte Haifa, Nazareth und Tel Aviv. Nach Angaben des israelischen Außenministeriums hat die Reise das Ziel, „den Journalisten, von denen einige aus Ländern kommen, mit denen Israel keine Beziehungen hat, israelische Standpunkte zu politischen und geographischen Themen vorzustellen und ihnen einen direkten Einblick in die israelische Gesellschaft in all ihren Formen zu geben“.

Im Juni waren Journalisten von sechs israelischen Medien auf Einladung Bahrains in die Hauptstadt Manama gereist. Dort berichteten sie über die internationale Wirtschaftskonferenz, die zum Friedensplan der USA gehört.

Mehr zu den verbesserten Beziehungen zwischen Israel und den arabischen Staaten lesen Sie in der Ausgabe 2/2019 des Israelnetz Magazins. Sie können die Zeitschrift kostenlos und unverbindlich bestellen unter der Telefonnummer 06441/5667752, via E-Mail an info@israelnetz.com oder online.

Von: eh

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