Saudische Fernseh-Serie im Iran und Irak verboten

„Muawija“ gilt als die teuerste Serie, die jemals in der arabischen Welt produziert worden ist. Sie wird jedoch nicht überall zu sehen sein. Der Grund liegt rund 1.300 Jahre in der Vergangenheit.
Von Israelnetz
Muawija

TEHERAN / BAGDAD (inn) – Die arabische Fernseh-Serie „Muawija“ wird nicht im Iran ausgestrahlt. Und auch Serien-Fans im Irak werden die Serie nicht schauen können. Das berichtet der Nachrichtensender „Iran International“ mit Verweis auf iranische Behörden.

Demnach hat die Regulierungsbehörde für audiovisuelle Medien (SATRA) verboten, die Serie zu synchronisieren. Zudem darf „Muawija“ nicht auf Videoplattformen, privaten Websites oder auf Social-Media-Kanälen gezeigt werden. Auch im Irak ist die 30-teilige Serie verboten.

Begründet wird das iranische Verbot mit dem Inhalt der Serie. Diese „versuche, die Umayyaden-Dynastie (vom Vergehen gegenüber schiitischen Heiligen) freizusprechen“. Die irakische Medienaufsicht befürchtet zudem Spannungen zwischen Schiiten und Sunniten aufgrund der Serie: „Die Ausstrahlung historisch umstrittener Inhalte könnte konfessionelle Debatten provozieren, die den sozialen Frieden gefährden und das gesellschaftliche Gefüge zerstören könnten, insbesondere während des Ramadan.“

Spaltung von Schiiten und Sunniten

Die vom saudi-arabischen Sender MBC produzierte Serie soll Medienberichten zufolge rund 100 Millionen Dollar gekostet haben. Sie wurde in Tunesien gedreht. In der historischen Serie wird das Leben Muawijas, des ersten Kalifen des Umayyaden-Kalifats, erzählt. Seine Herrschaft begann, nachdem der Schwiegersohn des Propheten Mohammed, Ali Ibn Abi Talib, im Jahr 661 ermordet wurde. Auf Ali gehen die Schiiten zurück. Die Herrschaft Muawijas markiert deswegen die Spaltung zwischen Sunniten und Schiiten.

Auch islamische Gelehrte der Al-As’har-Universität in Kairo sprechen sich gegen die Serie aus. Ihre Kritik begründen sie aber nicht mit der Sorge vor Aufruhr, sondern mit dem sunnitischen Grundsatz, dass die Familie des Propheten Mohammeds, seine Anhänger und die vier „rechtgeleiteten“ Kalifen nicht in Filmen dargestellt werden dürfen. (mas)

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4 Antworten

  1. Die vom saudi-arabischen Sender MBC produzierte Serie soll rund 100 Millionen Dollar gekostet. Ein Grund ins Kino zu gehen? Nein.

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  2. Nun, Albert, was ist dagegen einzuwenden, sich diese Serie mal anzuschauen?
    Wenn diese Verfilmung wissenschaftlich seriös untermauert ist, spricht eigentlich nichts dagegen. Und es sich nicht anzuschauen, vor allem wenn es gut gemacht ist wäre auch eine Art von Antisemitismus, denn auch die Moslems sind Angehörige einer semitischen Ethnie und der entsprechenden Religion, wenn auch gänzlich anders orientiert…….SHALOM

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  3. Das Verbot ist nicht verwunderlich. Kritik ist im Islam nicht erlaubt und unangenehme Ereignisse müssen verschwiegen werden. Z. B. Änderungen am Koran. (Nabeel Qureshi)

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