Das Gespräch fand am Samstag in der syrischen Hauptstadt Damaskus statt. Lawrow forderte die radikal-islamische Gruppierung auf, in ein formelles Abkommen über eine Waffenruhe mit Israel einzuwilligen. Seit Ende der Kampfhandlungen Mitte Januar habe es weniger Raketen- und Granatenangriffe auf Israel gegeben, merkte er an.
Am Sonntag sagte Lawrow im staatlichen russischen Fernsehsender „Vesti-24“: „Wir haben eine realistischere Entwicklung der Lage festgestellt, die Verantwortung, die die Hamas nicht nur für das empfindet, was im Gazastreifen geschieht, sondern für das Schicksal des gesamten palästinensischen Volkes.“
Gegenüber der Nachrichtenagentur „RIA-Novosti“ teilte der russische Minister mit, er habe die Hamas gedrängt, zu versuchen, die Feuerpause beizubehalten. Ein Thema war auch die israelische und ägyptische Blockade des Gazastreifens. Darüber will Lawrow mit Israels Außenminister Avigdor Lieberman sprechen, der im kommenden Monat nach Moskau reisen soll.
Kritik aus Israel
Im israelischen Außenministerium stieß das Treffen mit dem Hamas-Führer auf Kritik. Israel boykottiert die Hamas, weil sie den jüdischen Staat nicht anerkennt und nicht auf Gewalt verzichten will. Lawrow verteidigte das russische Vorgehen. Denn alle Seiten müssten in die Friedensbemühungen einbezogen werden. „Dies hätte viel früher getan werden müssen, als die Hamas 2006 die Wahlen gewann, die jeder als demokratisch, frei und ehrlich akzeptierte. Aber wegen eines politischen Vorurteils haben die meisten westlichen Länder die Hamas-Regierung nicht anerkannt.“
Lawrow war anlässlich eines Außenministertreffens nach Syrien gekommen, das von der „Organisation der Islamischen Konferenz“ veranstaltet wurde. Er traf auch mit Präsident Baschar al-Assad zusammen.