NEW YORK (inn) – Der israelische Präsident Reuven Rivlin hat den Vorsitzenden der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA), Mahmud Abbas, dazu aufgerufen, mit Israel zusammenzuarbeiten und Frieden herbeizuführen. Dabei gelte es, die „Vergangenheit zu vergessen“ und „Vertrauen aufzubauen“. Das sagte Rivlin am Dienstag bei einem Treffen mit 21 UN-Botschaftern in New York, darunter Diplomaten aus Bahrain, Marokko und Österreich.
Rivlin nannte Abbas in der Rede seinen „Cousin“. Er wiederholte auch seine Auffassung, Israelis und Palästinenser seien nicht dazu verdammt, sondern dazu bestimmt, zusammenzuleben. „Es gibt Möglichkeiten, eine helle Zukunft für unsere Völker zu erlangen.“
Der Appell einer Mutter
Der Staatspräsident nutzte die Gelegenheit, den Botschaftern Lea Goldin vorzustellen, die mit ihm nach New York gereist war. Die Mutter des 2014 gefallenen Soldaten Hadar Goldin kämpft um die Rückführung des Leichnams, den die Hamas zurückhält. Auch der Leichnam des ebenfalls 2014 gefallenen Soldaten Oron Schaul befindet sich noch in der Gewalt der Terrorgruppe. Lea Goldin hatte vor der Veranstaltung mit den Botschaftern UN-Generalsekretär António Guterres getroffen. Dabei rief sie dazu auf, sich für eine Rückführung stark zu machen.
Der marokkanische UN-Botschafter Omar Hilale sagte in einer Rede, er sei stolz auf die Entscheidung seines Landes, die Beziehungen mit Israel zu normalisieren. Die amerikanische UN-Botschafterin Linda Thomas-Greenfield hob die Anwesenheit von Botschaftern aus arabischen Ländern hervor. Sie verlieh ihrer Hoffnung Ausdruck, dass die Ausweitung der Abraham-Abkommen auch zu einer verhandelten Lösung mit den Palästinensern führen werde.
Rivlins Amtszeit endet kommende Woche. Bei seinem Aufenthalt in den USA traf er unter anderen US-Präsident Joe Biden. Am Mittwoch empfängt Rivlin in Israel den deutschen Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier, der sich drei Tage im Land aufhalten will.
Von: df