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Rivlin würdigt Rabin

JERUSALEM (inn) – Jitzhak Rabin setzte sich seinerzeit nicht nur für äußeren, sondern auch für inneren Frieden in Israel ein. Dies hat der israelische Staatspräsident Reuven Rivlin am Dienstagabend bei einer Gedenkzeremonie für den vor 19 Jahren ermordeten Regierungschef geäußert.
Staatspräsident Rivlin bescheinigt dem ermordeten Premier Rabin ein hohes Interesse an innenpolitischen Belangen.
„Neben Frieden und Sicherheit, und selbst vor ihnen, hat sich Rabin hartnäckig mit Bildung, Gesundheit und Wohlfahrt beschäftigt, und mit dem Komplex der Veränderungen, die er in seiner zweiten Regierung unter der Überschrift ‚Veränderung der Prioritätenlisten‘ führte“, sagte Präsident Rivlin bei der Veranstaltung in der Residenz des Präsidenten. Er sehe den Ermordeten auch als „Vater des Rufes, der vor drei Jahren von den Plätzen aufstieg, auch vom Rabin-Platz, zu einer Veränderung in den Prioritätenlisten im Staat Israel“, ergänzte er laut der Tageszeitung „Yediot Aharonot“. Damit bezog sich das Staatsoberhaupt auf die Sozialproteste im Sommer 2011. Die Tochter des Ermordeten, Dalia Rabin, sprach ebenfalls bei der Zeremonie. „Wir alle sind hier, weil wir in jedem Jahr wieder von den Erinnerungen an jene dunkle und finstere Nacht erschüttert werden. Wir lassen Worte von Schmerz und Hoffnung hören, ja, immer auch von Hoffnung“, beschrieb sie ihr Empfinden. Dalia Rabin fügte an: „Damals, vor 19 Jahren, wurden viele Tränen an dem Ort vergossen, an dem sein Blut vergossen worden war. Die Jugend entzündete Kerzen in der Hoffnung, die Finsternis zu erhellen, die sich auf uns herabgesenkt hatte. Als Volk, das nach Frieden strebt, als Staat, der sich die jüdischen Werte in die Fahne eingeritzt hat. Und wir zünden weiter die Kerze hier an.“ Sie forderte Rivlin auf, mit der Fackel Licht in Israels Finsternis zu tragen.

Bildungsminister: „Ist Friede ein politisches Thema?“

Auch Bildungsminister Schai Piron hielt eine Gedenkveranstaltung ab. Im Tel Aviver Rabin-Zentrum wandte er sich an junge Israelis: „Die meisten Jugendlichen in Israel sind nach dem Mord geboren. Die israelische Jugend ist auf das Post-Trauma der verbrecherischen Tat gestoßen. Aber der Mord hatte weitgehende Einflüsse auf die Gestalt der israelischen Gesellschaft. Die Zeit ist gekommen zu fragen: Ist die Sehnsucht nach Frieden ein politisches Thema? Haben wir das so wichtige Wort ‚Friede‘ nicht entweiht und entfernt und weggestoßen? Wir haben es zu einem Streitboden gemacht und seine Vollständigkeit beschädigt.“ Der israelische Premierminister Jitzhak Rabin wurde am 4. November 1995 bei einer Friedenskundgebung in Tel Aviv von dem rechtsradikalen jüdischen Israeli Jigal Amir ermordet. Die Tat ereignete sich an dem Ort, der damals „Platz der Könige Israels“ hieß, mittlerweile aber Rabins Namen trägt.

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