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Rendezvous mit einem „Land-Dieb“

Juden stehlen Palästinensern das Land. Dieser Vorwurf ist bei allen Überlegungen zum israelisch-palästinensischen Konflikt präsent. Dass sich israelische Siedler in palästinensischem Gebiet niederlassen, wird als das große Friedenshindernis im Nahostkonflikt gesehen.
Die Briten haben anhand von Metallkugeln Vermessungspunkte im früheren Mandatsgebiet „Palästina“ angebracht.
Jossi Edri aus Beit Haggai, einer jüdischen Siedlung am Südrand von Hebron, steht in dieser Auseinandersetzung an vorderster Front. Hauptberuflich ist er verantwortlich für die Sicherheit von jüdischen Bildungseinrichtungen – Kindergärten, Schulen, Internaten, Talmudschulen, Colleges, die Jugendliche auf die Armee vorbereiten – auf einer Fläche von etwa 1.000 Quadratkilometern. Zudem ist er in den israelischen Siedlungen der südlichen Hebron-Berge zuständig für die Verbindungen zwischen der Armee und der Zivilverwaltung. Viel Zeit verwendet er außerdem darauf, Land von Palästinensern für das jüdische Volk zu erwerben. Mühsam quält sich der schwere Landrover über den steinigen Boden durch die staubig-heiße Einöde. Es ist nicht nur die Ausrüstung – Funkgeräte, Waffen, Munition, Rettungsgerät, medizinische Hilfsmittel –, die dem Fahrzeug sein überdurchschnittliches Gewicht verleiht. Der dunkelgrüne Geländewagen ist durch schwere Metallplatten in den Türen geschützt. Die Scheiben sind zwei Zentimeter dick und kugelsicher. Oberflächlich gesehen sind die südlichen Hebron-Berge, der Übergang vom judäischen Bergland zur unendlichen Negev-Wüste, ein feindseliges, unwirtliches Gebiet, nicht nur im Blick auf die Natur, sondern auch was die Menschen, die Gesellschaft, die politische Lage betrifft. Beduinen trotzen mit ihren Herden der kargen Landschaft ein Existenzminimum ab. Hyänen und Geier beseitigen einen Leichnam in kürzester Zeit. Seit einigen Jahren ist jedes neue Feld, jedes Zelt, jeder Container und jede Hütte Ausdruck des endlosen Kampfes zwischen den Völkern, die hier ihre Existenz behaupten. Der Bergrücken zwischen Mittelmeer und Totem Meer wird seit biblischen Zeiten immer wieder neu durchtränkt vom Blut derer, die ihn besiedeln wollen. Bei genauerem Hinsehen haben dieses Land und seine Menschen aber auch einen Reiz, sind zumindest interessant. So bietet die Natur eine einzigartige Artenvielfalt, weil hier, am Südrand des judäischen Gebirges, vier Klimazonen aufeinander treffen. Auch die Beziehungen der Menschen, die in dieser Gegend leben, sind nicht so eindimensional, dass sie sich auf „Israelis hier“ und „Palästinenser dort“ schematisieren ließen. Man denke nur an die Höhlenbewohner, die bis heute den arabischen Namen „Hamra“ tragen, was frei übersetzt „Rotweinsäufer“ bedeutet. Irgendwann vor etwa zweieinhalb Jahrhunderten verließen sie ihre Heimat im Süden der Arabischen Halbinsel, weil Juden im Jemen verfolgt wurden. Im Gelobten Land kamen sie Monate später als „Muslime“ an. Bis heute entzünden manche Familien der Hamra am Freitagabend die traditionellen Lichter. Aber das offizielle Israel betrachtet sie als „Palästinenser“, will von ihnen nichts wissen. Jossi Edri öffnet den Blick dafür, dass unter der rauen Schale der Gesetzlosigkeit ein feines Geflecht unterschiedlicher Ordnungen wirkt. Er selbst wurde vor etwas mehr als fünf Jahrzehnten in Casablanca, an der Atlantikküste Afrikas, geboren, spricht fließend Arabisch, ist als Kleinkind mit seinen Eltern nach Israel eingewandert und hat, seit er als Teenager nach Hebron kam, vielfältige Beziehungen mit seinen palästinensischen Nachbarn aufgebaut. Er erzählt von seiner Jugend mit den Kindern von Scheich Dscha’abari und wie er Rabbi Levinger als Übersetzer und Leibwächter in den 1980er-Jahren zu Bürgermeister Kawasme begleitete. „Für uns Orientalen ist die Ehre das Wichtigste“, weiß Jossi, „das gilt nicht nur für die Araber, sondern auch für uns Misrachi-Juden.“ Und: „Wenn du einen Orientalen an der Ehre rührst, kann er auf alles Geld verzichten. Aber er wird sich rächen, auf eine Art und Weise, die du dir nicht hast erträumen lassen.“ Das verstehen viele Europäer nicht.

Komplizierte Nutzungsbräuche und Besitzrechte

Abrupt stoppt der Landrover auf dem Gipfel eines Hügels. Von hier aus kann man weit ins Land hineinsehen. Doch Jossis Blick ist auf den Boden gerichtet, bis er auf einem Stein findet, was er sucht: Eine verwitterte Halbkugel aus Messing, in einen Felsblock eingefügt. An vielen Stellen haben die Briten diese Vermessungspunkte angebracht, nachdem sie 1917 die Herrschaft über Palästina übernommen hatten. Eine ganze Brigade der britischen Armee war mit der Landvermessung, Kartografie, Archäologie, Erfassung der Fauna und Flora beschäftigt. Ausgehend von diesen Vermessungspunkten verzeichneten die britischen Kartografen außer Gebäuden auch Höhenangaben, Bachläufe und alte Wege bis hin zu den römischen Straßen. Hauptgrund für den britischen Eifer, alles unter ihrer Herrschaft kartografisch zu erfassen, war, dass sie Grundsteuern eintreiben wollten. Von den Einheimischen erfragten sie nicht nur die Namen von Bergen und Bachläufen, sondern auch Nutzungsbräuche und Besitzrechte. In osmanischer Zeit gehörte alles Land dem Sultan, es gab nur Nutzungsrechte. Soweit diese in Besitzurkunden – „Kuschan“ genannt – verzeichnet waren, wurde das von den Briten registriert. Natürlicher Wald, felsiges Gelände, Wüste und Meer waren niemals privat, sondern per Definition Land „Mawat“ – Land „der Toten“ –, das keine Erträge einbringt und deshalb auch nicht versteuert werden konnte. Jossi weiß, dass die alten Aufzeichnungen nur bedingt zuverlässig sind. „Wenn einer eine Fläche von 150 Dunam besaß, hat er von den britischen Besatzern nicht selten nur 50 Dunam als ‚Mali‘ – besteuerbare Nutzfläche – verzeichnen lassen“, das ist Jossi klar, „obwohl jedem im Dorf bekannt war, dass dies nicht den Tatsachen entsprach“. Der Ausdruck „Mali“ leitet sich vom arabischen „Mal“ ab, was „Geld“ oder „Silber“ bedeutet. Entscheidend war: So waren weniger Steuern zu bezahlen. Zudem wurden die Grenzen in osmanischer Zeit mit Hilfe von natürlichen Anhaltspunkten beschrieben – Wasserscheiden, Brunnen und Quellen, Bachläufen, Ruinen oder auch Bäumen –, die sich im Laufe der Zeit verändert haben. Zu Fuß wurden die Schritte gezählt, um Entfernungen zu berechnen. Widersprüchliche Angaben sind deshalb keine Seltenheit – aber willkürlich ist die Frage, wem welches Land in dieser Gegend gehört, deshalb noch lange nicht. In seinem Büro zieht der jüdische Landkäufer vergilbte Dokumente aus Ordnern und Plastikfolien, legt sie auf den Tisch: „Hier ist die Gemarkung Jatta vermerkt… Die Türken waren ziemlich gut durchorganisiert in Landfragen … Hier steht: ‚Ich habe mit meinem Daumenabdruck unterschrieben, gemäß der islamischen Scharia‘ – und hier siehst du, wie das später in der britischen Mandatszeit bestätigt wurde.“ Es waren eigentlich erst die Briten, die Landrechte in dieser Gegend zu Papier brachten. Aber auch sie erstellten nicht wirklich ein Grundbuch. Wer konnte in osmanischer Zeit derartige Eintragungen vornehmen? In der Regel Leute, die lesen und schreiben konnten: Schreiber, Gelehrte, Geistliche, die in den Scharia-Gerichten saßen, und die Reichen. Der überwiegende Großteil des Volks waren Analphabeten, zumeist Falachen, arme Landarbeiter. Wenn ein neuer „Kuschan“ ausgestellt wurde, mussten die Nachbarn und der Muchtar, der Bürgermeister, dessen Richtigkeit bestätigen – ganz wie das in biblischer Zeit etwa das vierte Kapitel des Buches Rut beschreibt. Überhaupt waren es die Reichen, die eine besondere Beziehung zum Sultan in Istanbul hatten, die Landbesitz bekamen – und auch dann oft nur auf ein paar Jahre begrenzt. „Wenn wir heute die Eigentumsverhältnisse bei einem bestimmten Grundstück überprüfen wollen“, erklärt Jossi Edri, „fragen wir zuerst, um welche Art von Land es sich handelt. Anhand von Luftaufnahmen – die ersten wurden zu Beginn des 20. Jahrhunderts in dieser Gegend von deutschen Piloten für die Osmanen aufgenommen – stellen wir fest, ob das Land in den vergangenen Jahrzehnten landwirtschaftlich genutzt wurde. Dann stellt sich die Frage: War es Staatsland? Ist es irgendwo ins Grundbuch eingetragen?“ „Gibt es einen Grundbucheintrag, hat der arabische Eigentümer eine Welt gewonnen und kann sofort verkaufen, weil dann alles klar ist. Kommt er mit einer ‚Malia‘ – was in etwa einer Ertragssteuererklärung aus osmanischer oder britischer Zeit entspricht –, muss er das Land genau ausweisen, eine Landkarte herstellen, deren Richtigkeit dann wiederum von den Nachbarn zu bestätigen ist. So beginnt ein Verfahren, in dem die Behörden alles überprüfen. Erst wenn der rechtliche Status eines Grundstücks einwandfrei festgestellt ist, können wir eine Genehmigung beantragen, das Land zu erwerben.“ Edri blättert durch die alten Dokumente aus osmanischer Zeit, aus der Zeit des Britischen Mandats, von den Jordaniern. „Hier hat der Rabbiner Suliman Mani Anfang des 20. Jahrhunderts ein Grundstück erworben. Bezahlt wurde der Kauf mit Spenden aus Bagdad. Da ist von Scheich Tamimi aus Hebron die Rede und dort hat Rabbiner BenZion Avraham Konika ein Dokument im Jahr 1931 unterschrieben.“ Die Schriftstücke sind in osmanischer, arabischer und englischer Sprache verfasst, aber auch auf Hebräisch. „Das ist ein Dokument aus dem Jahr 1928 … Sieh mal, dieser Großvater hat von 1870 bis 1935 gelebt … und hier wird die Teilung eines Erbes dokumentiert.“ „Es gibt einen Entscheid des Obersten Gerichtshofs in Israel, das jedem Menschen erlaubt, an jedem Ort unter israelischer Herrschaft Land zu kaufen“, erklärt Edri, und meint: „Alles andere wäre Diskriminierung. Bei den Bemühungen, Land zu erwerben, stehen osmanisches, britisches, jordanisches und israelisches Recht auf unserer Seite. Die Auseinandersetzung darum, ob Juden in den umstrittenen Gebieten des Westjordanlandes Land kaufen dürfen, ist rein politisch und hat mit Recht überhaupt nichts zu tun.“ Ohne mit der Wimper zu zucken oder auch nur länger nachzudenken, beantwortet er die Frage, ob er Landdiebstahl beobachtet habe: „Natürlich! Es gibt Land, das Juden genutzt haben. Jahrelang kam niemand und hat dagegen Einspruch erhoben. Und dann gibt es arabisches Privatland, das innerhalb einer Siedlung liegt, praktisch von der Siedlung eingeschlossen ist. Wenn allerdings nachgewiesen wird, dass ein Jude auf Land sitzt, das einem Araber gehört, wird er von dort durch ein israelisches Gericht vertrieben. Die israelische Rechtslage ist eindeutig: Wer nicht nachweislich auf eigenem Land sitzt, muss von dort entfernt werden.“

„Für verheißenes Land bezahlen“

„Übrigens stimmt das auch mit biblischem Recht überein“, erklärt der orthodoxe Jude mit der Jarmulke auf dem Kopf, in dessen Ausführungen aktuelle Politik immer wieder unwillkürlich mit alten biblischen Geschichten ineinanderfließen: „Dass Israeliten das Land von Gott verheißen wurde, bedeutet noch lange nicht, dass sie sich einfach nehmen konnten – oder auch heute können –, was sie wollen. Abraham, unser Vater, musste sich die Höhle Machpela genauso zum vollen Marktpreis erwerben, wie Jakob sein Feld in Sichem oder König David den Tempelberg in Jerusalem.“ Und dann weiß Jossi auch von Fällen, in denen Juden anderen Juden Land gestohlen haben: „Hier zum Beispiel, in der Siedlung Othniel, hat ein Jude Land gekauft. Jetzt machen ihm andere Israelis dieses Land vor Gericht streitig.“ Auch da scheint sich seit biblischen Zeiten nicht viel geändert zu haben, wenn man etwa die Geschichte des Israeliten Nabot bedenkt, dem der israelitische König Ahab seinen Weinberg einfach wegnahm, um sich einen Krautacker anzulegen. Auch im Landstreit zwischen Palästinensern und Israelis ist nicht alles rechtens gelaufen. Daraus macht Jossi Edri kein Hehl. 1929 war die bis dahin seit mehr als dreitausend Jahren existierende jüdische Gemeinde in Hebron durch ein Pogrom ausgelöscht worden. In den darauf folgenden Jahren hatten sich Araber in die verlassenen jüdischen Häuser gesetzt. Anfang der 1980er-Jahre war Jossi daran beteiligt, als junge Israelis den „Besitz ihrer Väter“ ausfindig zu machen suchten, um ihn zurückzugewinnen. Eine Jüdin, die mit einem Araber verheiratet und aus Jordanien zurückgekehrt war, half ihnen dabei. Wenn klar war, dass eine Immobilie ursprünglich jüdischer Besitz gewesen war, „mussten wir die Bewohner überzeugen, die Häuser zu verlassen“. Die Regierung stellte für solche Fälle Entschädigungen zur Verfügung, und „wir halfen ihnen, eine neue Unterkunft zu finden“. Wenn aber finanzielle Anreize nicht reichten, dann gab es auch „Andeutungen“, wurden Drohungen ausgesprochen – „und hin und wieder flog auch mal eine Handgranate in einen Garten“, erinnert sich Jossi an Aktionen, die in keiner Weise von Israels Regierung unterstützt wurden und die er heute selbst als „illegal“ und „kriminell“ bezeichnet. Selbst Eigentum, das nachweislich Juden geraubt wurde, darf man nicht einfach mit Gewalt zurücknehmen. Man muss es freikaufen – wobei Jossi im Hebräischen einen alten, in der Bibel verankerten Begriff verwendet, der meist mit „erlösen“ übersetzt wird. Dem derzeit allgegenwärtigen Vorwurf, die eingewanderten Juden hätten den einheimischen Palästinensern das Land geraubt, begegnet Edri mit Vehemenz: „Jeder Boden, auf dem wir siedeln, muss gekauft sein – genau wie Abraham die Höhle Machpela gekauft hat. Ja, Gott hat uns dieses Land verheißen. Ja, wir sind zurückgekehrt – aber dann haben wir allen Grund und Boden, auf dem wir heute leben, gekauft, angefangen von den Ländereien zu Beginn des 20. Jahrhunderts, bis heute. Wir haben niemanden vertrieben!“ Das Gespräch im Geländewagen unterwegs, wie auch im Büro oder zuhause bei der obligatorischen Tasse schwarzen Tees, wird ständig von Telefonanrufen unterbrochen. Nicht nur Sicherheitsleute oder Militärs melden sich, möchten Fragen beantwortet haben oder suchen Lösungen. Viele Telefonate werden auf Arabisch geführt. Für eine beträchtliche Anzahl von Palästinensern ist der Siedler-Sicherheitschef mit der orientalischen Mentalität und der unübersehbaren Sympathie für dieses raue Land und seine verfehdeten Leuten eine letzte Rettung in einer politisch wie wirtschaftlich verfahrenen Lage.

Armut führt zum Landverkauf

Seien es Familien- oder Stammesstreitigkeiten, Probleme mit der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) oder auch einfach nur wirtschaftliche Notlagen, immer wieder sehen Palästinenser keinen anderen Ausweg, als sich an ihre unmittelbaren jüdischen Nachbarn zu wenden. „In der Palästinensischen Autonomie gibt es keine Rechtssicherheit“, weiß Edri und berichtet ganz aktuell von einem Mann, den ein palästinensischer Sicherheitsdienst 70 Tage lang an den Händen aufgehängt hat. Bitter lacht Jossi: „Sie haben gut von uns gelernt. Das machen nicht nur Araber. Solche Sachen haben auch Juden gemacht. Das ist die furchtbare Realität.“ Weiter blättert er durch Dokumente und zeigt auf ein Blatt: „Das ist vertraulich. Wenn bekannt wird, dass wir davon wissen, wird der den Rest seines Lebens im Gefängnis verbringen, wenn er das überhaupt überlebt … Da hat ein Vater Dummheiten gemacht und seine Söhne mit hineingezogen … Da haben sie einem beide Hände gebrochen … Da ist höchste Vorsicht geboten, sonst fängt der am Schluss eine Kugel – und ich hatte solche Fälle …“ Immer wieder geht es um Landverkauf an Juden, ein Vorwurf, der innerhalb der palästinensischen Gesellschaft offensichtlich auch einmal erhoben wird, um jemanden unter Druck zu setzen – was der Beschuldigte nicht selten mit dem Leben bezahlt. „Die wirtschaftliche Lage bei den Arabern hier in der Gegend ist teilweise so schlecht, dass die Leute nicht genug zu essen haben“, erzählt Jossi: „Deshalb bieten die Leute mir ihr Land zum Kauf an.“ Aus Hunderten von Gesprächen weiß er: „Viele Palästinenser wollen hier weg. Sie brauchen nur Geld, um gehen zu können. Die Palästinensische Autonomiebehörde hat Angst vor dieser Bewegung. Sie hat zur Bekämpfung dieses Phänomens eine Sondereinheit eingerichtet. Doch die Leute sehen, dass die PA eine Diktatur ist. In Israel und Europa sehen sie Demokratie – und genau das wollen sie auch.“ Während der jüdische Landkäufer weiter erzählt, wie er seine Kunden findet, habe ich die direkten Auswirkungen der Bewegung für „Boykott, Divestment, Sanktionen“ (BDS) vor Augen. Durch wirtschaftlichen Druck wollen westliche Nichtregierungsorganisationen und Kirchen den jüdischen Staat zwingen, sich ihren politischen Vorstellungen zu beugen. Das Resultat: Die Siedler verlegen ihre Wirtschaftsbetriebe wenige Kilometer weiter nach Westen, ins israelische Kernland. Ihre palästinensischen Arbeiter entlassen sie. Die dadurch entstandene Notlage zwingt die Araber, ihr Land an israelische Siedler zu verkaufen, weil sie sonst keine Möglichkeit sehen, ihre täglichen Bedürfnisse zu stillen. Westliche Anstrengungen, Israels Siedlungspolitik zu unterhöhlen, zwingt Palästinenser, ihr Land an Israelis zu verkaufen. (jg)

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