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Reisegruppen sagen Israelbesuche ab

JERUSALEM (inn) – Der jüngste Gaza-Konflikt schadet dem israelischen Tourismus: Reisegruppen stornieren ihre Aufenthalte und im Flugverkehr ist mit Einschränkungen zu rechnen. Das Auswärtige Amt empfiehlt Reisenden erhöhte Aufmerksamkeit.
Im Gegensatz zu anderen Airlines hatte die Lufthansa ihre Flüge nicht eingestellt.

„Wir reden von Annullierungen für die nächsten zwei bis drei Monate, eingeschlossen Gruppen, die über Weihnachten erwartet wurden. Etwa 15 Prozent der Touristen in organisierten Gruppen haben abgesagt. Das ist eine schlimme Situation. Mit so einer Unsicherheit können wir den Tourismus nicht planen“, sagte Schmuel Marom, Vorsitzender der Organisation „Israel Tour Operators Association“, einem Zusammenschluss israelischer Reiseveranstalter.
Auch auf den Flugverkehr wirkte sich der Gaza-Konflikt aus. Maschinen, die den Ben-Gurion-Flughafen in Tel Aviv ansteuerten, mussten ihre reguläre Route ändern, um die Arbeit des israelischen Militärs im Luftraum nicht zu behindern. Änderungen gab es auch bei den Startvorgängen am Flughafen, meldet die israelische Tageszeitung „Yediot Ahanorot“ unter Berufung auf einen Funktionär der israelischen Armee. Abendflüge von „Air France“ und der dazugehörigen „KLM“-Airline von Paris oder Amsterdam nach Tel Aviv beinhalteten außerdem einen Zwischenstopp in Larnaca auf Zypern, um das Flugpersonal auszutauschen und verzögerten sich so um zweieinhalb Stunden. Die Angestellten übernachten normalerweise in Tel Aviv. Aufgrund der Sicherheitslage entschieden sich die Betreiber der Airlines aber dagegen.
Lufthansa fliegt planmäßig
Deutschlands größte Airline „Lufthansa“ fliegt Tel Aviv nach wie vor von Frankfurt am Main und von München aus an. Die Betreiber wollten trotz der Luftangriffe an ihrem Flugplan festhalten, berichtet das Nachrichtenmagazin „Spiegel Online“. Trotzdem sollten sich Reisende auf der Internetseite der Lufthansa vor ihrem Abflug informieren, ob ihr Flug startet.
Der Schiffsverkehr leidet ebenso unter der angespannten Situation. Die Kreuzfahrtschiffe „Queen Elizabeth 2“ und „Costa Pacifica“ sagten ihren Zwischenstopp in Israel diese Woche ab. Das berichtet „Yediot Ahanorot“.
Auswärtiges Amt warnt
Bevor die „Operation Wolkensäule“ begann konnte Israel noch einen Besucherrekord verzeichnen. Von Januar bis Ende September dieses Jahres reisten 2,6 Millionen Menschen in das Land. Das sind sieben Prozent mehr als im vorigen Jahr um dieselbe Zeit.
Massive Auswirkungen der Kämpfe zeigen sich auch im Tourismus der Palästinensergebiete. In Bethlehem und im Westjordanland wurde fast die Hälfte der Reservierungen für den November und Dezember dieses Jahres abgesagt, meldet „Spiegel Online“ unter Berufung auf den dortigen Hotelier-Verband.
Das Auswärtige Amt rät auf seiner Internetseite von Reisen in den Gazastreifen ausdrücklich ab. Bei Reisen nach Israel, insbesondere Jerusalem, wird zu „genereller Vorsicht“ aufgerufen. Besucher sollten bei einem Aufenthalt im Land verstärkt die aktuelle Entwicklung im Auge behalten und sich mit den Schutzvorkehrungen, besonders mit der Lage der Schutzräume, vertraut machen.

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