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Regisseur boykottiert Filmfest aus Protest gegen Israelische „Apartheidpolitik“

TORONTO (inn) - Der kanadische Regisseur John Greyson hat seinen Beitrag zum 34. Internationalen Filmfestival in Toronto (TIFF) zurückgezogen, um gegen die vermeintliche "Apartheidpolitik" Israels zu protestieren. Schwerpunktthema des Filmfestes ist das Leben in Tel Aviv, der zweitgrößten Stadt Israels.

Greyson erklärte, die Veranstalter des Festivals würden eindeutig Stellung für Israel und damit gegen die Palästinenser beziehen. So werde es allen Teilnehmern erschwert, ihre Besorgnis über die israelische „Besatzungspolitik“ zu artikulieren. Die Beschreibung Tel Avivs im offiziellen Programmheft des Festivals als eine „beschwingte, junge Stadt…mit Stränden, Cafés und Kultur, die ihre Vielseitigkeit feiere“, klinge wie eine „Propagandakampagne“ und treffe die Realität nicht. Vielmehr könne man Tel Aviv auch als das „lachende Gesicht der israelischen Apartheid“ bezeichnen, sagte Greyson laut der „Jerusalem Post“.

Veranstalter verständnislos über Rückzug

Die Veranstalter des Festivals weisen die Vorwürfe einer Parteinahme im Nahost-Konflikt zurück. Vize-Direktor Cameron Bailey zeigte sich enttäuscht über Greysons Ausstieg, den er nicht nachvollziehen kann: „Wir bedauern jeden Versuch, die Debatte so einzuschränken. Uns geht es nur um die freie Meinungsäußerung.“ Das Filmfest solle Menschen über die Stadt Tel Aviv und ihre Filmemacher ins Gespräch bringen. Anlass ist der 100. Geburtstag der Stadt. Gezeigt werden Filme aus Israel und 63 weiteren Ländern.

John Greyson lehrt an der York University in Toronto unter anderem Filmproduktion. 1991 gewann er das Toronto Film Festival mit seinem Kurzfilm „The Making of Monsters“. Der Film thematisiert – wie auch seine nun zurückgezogene Dokumentation „Covered“ – das Thema Homosexualität in der Gesellschaft.

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