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Regierung will Jordan säubern

Touristen sollen sich wieder wohlfühlen und die Natur soll sich erholen können. Israel plant, ein Teilstück des Jordan zu säubern und Wasserrouten neu zu definieren.
Von Israelnetz
Die israelische Regierung will den Jordan säubern und für Touristen wieder attraktiv machen

JERUSALEM (inn) – Die Idee, den israelisch-jordanischen Grenzfluss Jordan zu säubern und nachhaltiger zu gestalten, ist nicht neu. Vergangenes Jahr gab die israelische Wasserbehörde bereits grünes Licht. Mitte Juli wurde es politisch beschlossen, wie die Onlinezeitung „Times of Israel“ berichtet. Das geplante Programm soll die Verschmutzung aufhalten. Außerdem sollen Touristen im Jordan mit guter Wasserqualität schwimmen gehen können.

Der betreffende Flussabschnitt liegt vollständig auf israelischem Hoheitsgebiet. Dies erleichtert die Planung. Vom See Genezareth ausgehend soll der Jordan auf etwa 37 Kilometern, bis er auf den Bezek-Strom trifft, gereinigt und nachhaltig verändert werden.

Aktuell finden Touristen und Einheimische südlich des Sees Genezareth lediglich ein verschmutztes Rinnsal vor. Dies liegt auch daran, dass immer weniger Süßwasser vom See flussabwärts geleitet werde. Problematisch ist aktuell außerdem, dass Abwasser aus einer nah gelegenen Kläranlage in den Jordan fließt.

Zweigliedriges Vorgehen

Der Plan der Wasserbehörde, den Jordan wieder zu reinigen, besteht aus zwei Programmen. Erstens soll es verboten werden, Schmutz- und Salzwasser in den Fluss zu leiten. Stattdessen soll mehr Süßwasser aus dem See Genezareth eingeleitet werden. Statt aktuell 30 Millionen Kubikmeter pro Jahr, sollen es 70 Millionen Kubikmeter sein. Die Planer erhoffen sich, dass das Ökosystem des Flusses verbessert wird. Auch das Schwimmen könne dadurch wieder attraktiver werden.

Das zweite Programm beschäftigt sich mit der Wiederverwertung und der Umverteilung des Süß- und Salzwassers. Hier sollen vor allem heimische Landwirte profitieren. Da die angebauten Pflanzen unterschiedlich stark von Süß- oder Salzwasser bewässert werden müssen, soll es eine neue Einteilung geben. Landwirte können an entsprechenden Stellen des Jordans künftig Süßwasser abpumpen und für ihren Bedarf kaufen.

Darüber hinaus soll parallel zum Jordan eine neue Leitung gebaut werden, um gereinigtes Ab- und Salzwasser zu den Landwirten zu transportieren. So könnten jährlich sieben Millionen Kubikmeter Wasser gewonnen werden. Die Entsalzungsanlage, die das Wasser aufbereitet, könnte bereits in drei Jahren installiert sein. Weitere Anlagen sind bei Bedarf möglich.

Die Kosten für das Programm werden teils von der Regierung getragen. Hinzu kommen die Einnahmen, die entstehen, wenn die Landwirte das Süßwasser für die Bewässerung abkaufen. (joh)

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