Suche
Close this search box.

Regierung stimmt Geiseldeal zu

Ein Zwischenziel Israels ist in greifbarer Nähe: Nach einem vereinbarten Deal sollen die ersten Geiseln freikommen. Dafür bietet Israel eine Feuerpause an.
Von Israelnetz

JERUSALEM (inn) – Die israelische Regierung hat am Mittwochmorgen einer Vereinbarung zur Freilassung von Geiseln zugestimmt. Rund 50 der etwa 240 Gefangenen, Kinder und Frauen, sollen freikommen. Am Donnerstag ist die Freilassung einer ersten Gruppe von rund einem Dutzend Geiseln geplant. Die Terror-Organisation teilte mit, um 10 Uhr Ortszeit beginne die Waffenruhe.

Im Gegenzug sichert Israel eine Waffenruhe von vier Tagen zu; in dieser Zeit sollen die 50 Geiseln gruppenweise freikommen. Außerdem wird Israel minderjährige und weibliche palästinensische Sicherheitsgefangene freilassen; diese waren jedoch nicht an dem Terrormassaker beteiligt. Am Mittwoch veröffentlichte Israel eine Liste mit den Namen von 300 Personen, die für eine Freilassung infrage kommen.

Weitere Freilassungen mitbedacht

Die Regierung erklärte, für jeweils zehn weitere Geiselfreilassungen werde es einen weiteren Tag mit Waffenruhe geben. Zu den Bestimmungen zählt auch, dass Mütter und ihre Kinder in Geiselhaft nicht getrennt freikommen. Außerdem erhält das Rote Kreuz Zugang zu den Geiseln, die weiter im Gazastreifen verbleiben.

Vermittlung durch Katar

An den Kriegszielen, zu denen die Auslöschung der Hamas gehört, hält Israel weiter fest. Premier Benjamin Netanjahu (Likud) nannte die Vereinbarung, bei der der Golfstaat Katar vermittelt hatte, „schwierig“, aber „richtig“. Die Familien der Geiseln hatten gefordert, dass eine Vereinbarung alle Geiseln betreffen müsse.

Laut Netanjahu haben sich auch die USA bei den Verhandlungen eingeschaltet und ein für Israel günstigeres Ergebnis erzielt. US-Präsident Joe Biden (Demokraten) begrüßte die Vereinbarung. Dies taten zahlreiche weitere Länder, darunter Deutschland, Frankreich und Russland.

Bodenoffensive geht weiter

Derweil geht die Armee weiter gegen die Terror-Infrastruktur im Gazastreifen vor. Am Mittwochmorgen teilte sie mit, dass die Soldaten seit Beginn der Bodenoffensive am 27. Oktober 400 Tunneleingänge zerstört hätten. Die Zahl der getöteten Soldaten beläuft sich inzwischen auf 69.

In dem am Dienstag präsentierten Terrortunnel auf dem Gelände des Schifa-Krankenhauses durchbrach die Armee die sprengsichere Tür. Was sich dahinter verbirgt, ist noch nicht bekannt. Die Armee vermutet unter dem Schifa-Krankenhaus ein Kommandozentrum der Hamas.

Die israelischen Streitkräfte riefen die Bewohner im Norden des Gazastreifens einmal mehr auf, sich in den Süden zu begeben. Sie hätten dafür bis 16 Uhr Zeit. Terroristen feuern aus dem Gazastreifen nach wie vor Raketen ab. In den evakuierten Grenzortschaften auf der israelischen Seite wurde Raketenalarm ausgelöst. (df)

Bitte beachten Sie unsere Kommentar-Richtlinien

Schreiben Sie einen Kommentar

19 Responses

  1. Regierung stimmt Geiseldeal zu. Schön. Dafür bietet Israel eine Feuerpause (eine Kapitulation) an… Die Terroristen feuern aus dem Gazastreifen nach wie vor Raketen ab.

    8
    1. Schön ist das nicht! Aber wie will man die Geiseln zeitnah freibekommen? Wie eine Wahl zwischen Pest und Cholera! Wichtig ist, dass keine Mörder ausgetauscht werden.

      2
  2. Ich frage mich wirklich mit Sorge, ob Israel diese Situation mit einer massiven militärischen Bedrohung von allen Seiten und einer halbherzigen Unterstützung des Westens auf Dauer überleben wird. Eine ernsthafte Unterstützung müsste doch eigentlich so aussehen, dass zumindest im Angriffsfall der militärische Gegner sprich die Hamas und eigentlich auch die Hisbollah komplett zerschlagen werden. Bezüglich der Geiseln kann die Forderung doch nur lauten, diese bedingungslos frei zu lassen. Jetzt kann sich die Hamas reorganisieren und der Westen wird im Einklang mit den Arabern bei jeder Wiederaufnahme der Kämpfe Israel verurteilen.

    2
    1. Da kennen Sie die Juden, die Israelis aber zu ungenau. Der Staat Israel wird überleben.

      Falls Sie aber unzufrieden mit dem „Deal“ sein sollten. Ich teile Ihre Unzufriedenheit. Ohne die Ideallösung zu wissen.

      2
  3. „Außerdem wird Israel minderjährige und weibliche palästinensische Sicherheitsgefangene freilassen; diese waren jedoch nicht an dem Terrormassaker beteiligt. “

    Das nichtbeteiligte Minderjährige freigelassen werden, ist aber ein zu hoher Preis.

    2
    1. @Harry:

      Polizisten oder IDF-Angehörige mit Steinen zu bewerfen, ist nicht nur in Israel strafbar.

      Es soll sogar Staaten geben, da reagieren Polizei oder Armee deutlich spürbarer als die Israelis. Zum Beispiel unser grosser Bruder in Washington. Werfen Sie da mal als Jugendlicher einen Stein auf jemanden von der State Police… .

      Und strafmündig ist man in Israel -wie in D.-schland- ab dem 14.Geburi (wobei ich die Sonderregeln in Judäa und Samaria jetzt mal aussen vor lasse).

      Oder was wollten Sie mit Ihrem Schlusssatz bezweifeln ?

      3
      1. Das King David Hotel zu sprengen und so fast 100 Menschen zu ermorden war auch strafbar. Trotzdem wurde der Täter Menachem Begin nicht etwa bestraft, sondern sogar zum Ministerpäsidenten ernannnt. Könnten Sie das vielleicht erklären?

        2
        1. Ja, gewiss kann ich das:

          Vor der Sprengung des britischen Besatzungszentrale warnte die Irgun Zwai Leumi die Briten dreimal vor dem bevorstehenden Anschlag und forderte sie auf, das Hotel zu räumen. Die nahmen die Warnungen aber nicht ernst und blieben im Hotel.

          Begin wandelte sich später vom Widerständler zum Politiker. Ist doch positiv Harry, oder ?

          4
          1. „Vor der Sprengung des britischen Besatzungszentrale warnte die Irgun Zwai Leumi die Briten dreimal vor dem bevorstehenden Anschlag und forderte sie auf, das Hotel zu räumen. “

            Achso, die Britten waren selbst schuld, weil sie sich nicht von Terroristen erpressen ließen? Hätte die Hamas vorher zur Räumung von Siedlungen aufgerufen, wäre es dann auch die Schuld der Siedler gewesen, der Räumungsaufforderung nicht nachzukommen?

            „Begin wandelte sich später vom Widerständler zum Politiker.“

            Warum bezeichnen Sie einen Terroristen hier als „Widerständler“? Man muß sich schon entscheiden: Ist der Kampf gegen eine Besatzungsmacht nun Widerstand oder Terror?

            1
        2. Ist ja toll, dass die Verteidiger des Hamasterrors immer 80 Jahre zurück müssen, um etwas zu finden, das auch nur im Weitestens etwas ähnliches sein sollte.

          Begin hat wenigstens den Versuch gemacht zu warnen. Dass die Warnung nicht ernst genommen wurde, hat er nicht zu verantworten. Dass die Araber in der Zeit auch so manches jüd. Pogrom begangen haben, ist ihnen wohl entgangen?

          Begin warnte. Hat Arafat je gewarnt, als er seine Selbstmordattentäter losschickte? Hat die Hamas am 7.10. die Bevölkerung vorgewarnt? Wieviele Frauen wurden denn im King David Hotel vergewaltigt? Wie viele Babys enthauptet? Wie viele Alte aufgeschlitzt oder erschossen? Na, Harry, haben Sie Zahlen dazu?

          Die Hamas ist auf Zivilisten los, Begins Sprengsätze detonierten an Stellen, wo nicht ein Toter nötig gewesen wäre, hätte man evakuiert.

          Ich verteidige das Attentat auf das King David Hotel nicht. Und Begin hat später Frieden mit Ägypten geschlossen. Wo sind denn die von Ihnen so verteidigten Führer in Punkto Frieden? Arafat? Terrorist bis zum Schluss. Abbas? Bezahlt jeden, der Juden ermordet. Was für Friedensmenschen. Und erst Hanije oder Sinwar. Schlachten das eigene Volk ab, von Israelis ganz abgesehen. Was für wundervolle Menschen. So viel kann man nicht essen, wie man k….. könnte, wenn man ihre Verteidiger hier im Forum liest.

          5
          1. „Ich verteidige das Attentat auf das King David Hotel nicht.“

            Und ich verteidige den Angriff der Hamas nicht, wie Sie mir unterstellen wollen.

            0
          2. @ Harry, 14.19

            Ad eins hat Benjamin BRITTEN nichts mit den BRITEN, die das spätere Israel mehr schlecht als recht im internationalen Auftrag besetzt hielten, zu tun. Auch wenn er BRITE war.

            Und ad zwei: Nein, ich habe nicht geschrieben, dass die Briten selbst schuld waren, in die Luft geflogen zu sein. Nur, sie hatten die Gefahrenlage nicht ernst genommen, hielten sich wohl für unverwundbar.

            Schlussendlich ad drei: Sicher, Menachem Beginn wandelte zum anerkannten Politiker. Was ich von einem in Kairo geborenen, man glaubt es kaum, Friedensnobelpreisträger (das war der, der seiner Frau eine halbe Milliarde US-Dollar hinterliess), nicht behaupten möchte.

            3
          3. @ Christin:
            Ein sehenswerter und begehrenswerter Videobeitrag vom 21.11.2023
            Faszination Israel: Israel Sondersendung – Aus Tel Aviv mit dem IDF Sprecher Arye Sharuz Shalicar

            Am frühen Morgen des 7. Oktober 2023 wird Israel von Hamas Terroristen aus dem Gazastreifen überfallen. Sie richten das schlimmste Massaker seit dem Holocaust an. Weltweit wie auch in Deutschland, werden viele Anti-Israel Stimmen laut. Sehen Sie ein Interview zu diesem Thema mit einem der Sprecher der israelischen Verteidigungskräfte, Arye Sharuz Shalicar.

            Hier kann die Politik Israels für die Zukunft begriffen und verstanden werden!
            Es gibt keine andere Alternative!

            1
  4. Ich wünsche Israel viel Erfolg, dass möglichst viele Geiseln befreit werden können. Indes ist der Krieg keineswegs zu Ende, die HAMAS erhält Gegenleistungen i.S. freigelassener Terroristen und kann in den nächsten vier Tagen weiter aufrüsten.

    2
  5. Tja AlbertNola so ist das nun mal.
    Die Hamas macht was es will und Vertrauen darf man denen nicht.
    Nicht alles darf man so schwarz sehen, jetzt schauen wir ob sie die Geiseln alle freigelassen werden in kurzer Zeit und nichts in Länge gezogen wird. Israels Regierung wird schon dafür sorgen dass nichts krumme Wege geht sondern gerade. Israel kapituliert nicht…das würde heißen sie hatten aufgegeben, aber das wird nicht der Fall sein.
    Die Hamas kapituliert denn jedesmal wenn sie gegen Israel nichts ausrichten können dann kommen sie mit einem Deal daher.

    1
    1. @Isabella
      Gemeint ist eine Kapitulation der Menschlichkeit um Menschen zu retten. Was uns ärgert, seit 1948, ist das immer nur eine Seite dazu verdammt ist menschlich zu sein. Aber das ist auch der Grund warum wir Israel lieben.

      1
  6. Ich finde es sehr schwer den Beitrag zu kommentieren. Auf der einen Seite steht das leben der Geiseln und auf der anderen Seite eine Gelegenheit zum nachrüsten und neuaufstellen der Hamas. Ich habe da eine ganz klare Meinung zu, die ich aber hier nicht kommentieren möchte. Hier in meinen Wohnzimmer in Deutschland fällt mir das urteilen sehr leicht. Aber ich weis nicht wie ich entscheiden würde, wenn ich die Verantwortung für diese Entscheidung tragen müßte und wenn ich in Israel leben würde. Egal ob sich der Geiseldeal als gut oder schlecht, falsch oder richtig erweist – hinterher ist man immer klüger. Keine leiochte Aufgabe.

    1
  7. Diese Entscheidung trifft allein Israel + seine Regierung. Darum ist das Land nicht zu beneiden…unter den Angehörigen der Geiseln ist dieser ‚Kompromiss‘ schon umstritten. Wie soll es auch anders sein!

    1

Offline, Inhalt evtl. nicht aktuell

Israelnetz-App installieren
und nichts mehr verpassen

So geht's:

1.  Auf „Teilen“ tippen
2. „Zum Home-Bildschirm“ wählen