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Rechtsextremisten gedenken der Ermordung Rabbi Kahanes

JERUSALEM (inn) – Einige Hundert radikale jüdische Aktivisten haben am Sonntag der Ermordung des rechtsextremistischen Führers Rabbi Meir Kahane vor 15 Jahren gedacht. Kahane, dessen „Kach“-Partei 1988 von den Knessetwahlen ausgeschlossen wurde, warb für ein theokratisches Israel ohne Araber.

Die Anhänger Kahanes versammelten sich vor seinem Grab in Jerusalem und hielten einen Gedenk-Gottesdienst in Jerusalem ab. Daran nahmen rechtsgerichtete Aktivisten wie Noam Federman, Baruch Marsel und der Jeschiwah-Leiter Rabbi Jehuda Kruezer teil. Sie beteten unter anderem für die baldige Auflösung der Knesset.

„Unser Ziel ist die Gründung eines jüdischen Staates mit jüdischen Institutionen wie dem Sanhedrin“, sagte Kruezer in seiner Rede. „Wir können nicht aufgeben.“ Dies berichtet die Tageszeitung „Jerusalem Post“.

In anderen Reden sprachen sich die Aktivisten gegen einen weiteren Rückzug Israels aus dem Westjordanland aus. Einige Anhänger verkauften Bücher von Kahane und T-Shirts mit dem Aufdruck „Rückzug vom Staat. Verbünde Dich mit der Torah“.

Kahane hatte 1973 die radikale rechtsgerichtete „Kach“-Partei gegründet (wörtlich: „So ist es!“). Der Oberste Gerichtshof stufte die Partei 1988 als rassistisch ein und verbot sie. Kahane forderte die Araber auf, das Land zu verlassen. Im November 1990 erschoss ihn ein Araber in New York. Kahanes Sohn Benjamin führte die Bewegung als Kahana Chai („Kahane lebt“) mit gleichen Zielen weiter. Er kam bei einem Anschlag Ende 2000 ums Leben.

Der rechtsgerichtete Aktivist Baruch Ben-Josef forderte in seiner Rede zu einem Boykott der bevorstehenden Wahlen auf. Er protestierte zudem gegen die Ankündigung von Marsel vor einer Woche, sich als Kandidat für die Knesset-Wahlen aufstellen zu lassen.

Ein Flugblatt bei der Gedenkveranstaltung wandte sich vehement gegen die Kandidatur Marsels: „Die wirklichen Schüler von Rabbi Kahane verstehen, dass die Knesset eine Quelle der Unreinheit ist, von dem sich koschere Juden fernhalten sollten.“ Wenn Kahane heute noch leben würde, so das Blatt weiter, würde er nicht an den Knesset-Wahlen teilnehmen und die Teilnahme verbieten. Marsel erwiderte, seine Kandidatur könne verirrten rechtsgerichteten Knesset-Mitgliedern die Augen öffnen.

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