Den Namen der Ortschaft hat der Militärzensor noch nicht zur Veröffentlichung frei gegeben. Nach Augenzeugenberichten ist die 122-Millimeter Katjuscha-Rakete im Hof eines Erholungsheimes für Holocaust-Überlebende explodiert. Dabei wurden zwei Autos beschädigt. Außerdem entstand erheblicher Sachschaden an den umliegenden Gebäuden. In den Hauswänden sind viele kleine „Einschusslöcher“ zu sehen, was darauf hindeutet, dass der Sprengkopf der Rakete mit Metallsplittern oder mit Kugeln aus Kugellagern gefüllt war. Das hat eine Wirkung wie international geächtete Streubomben und soll die tödliche Wirkung der Raketen erhöhen.
Rechtzeitige Zuflucht
Zur Zeit des Raketeneinschlags befand sich eine Gruppe von 42 Holocaust-Überlebenden in dem von deutschen Volontären betriebenen Erholungsheim. Niemand ist zu Schaden gekommen. Alle Gäste und die Mitarbeiter des Heims waren dem Luftalarm gefolgt und hatten rechtzeitig in Schutzräumen Zuflucht gefunden.
Die Arbeit in dem Heim, in dem Holocaust-Überlebende oder Holocaust-Geschädigte einen kostenlosen, zehntägigen Erholungsurlaub verbringen können, wird mit Spenden aus Deutschland finanziert.
Mutmaßungen über die Täter
Auf Anfrage wollte der Militärsprecher Peter Lerner lediglich bestätigen, dass es dem Abwehrsystem „Eisenkuppel“ gelungen war, eine der mutmaßlich vier Raketen aus dem Libanon aufzufangen. Militärsprecher Lerner hatte gegenüber Nachrichtenagenturen behauptet, dass der Schaden „in einer kleinen Ortschaft“ durch Trümmer der „Eisenkuppel“-Abwehrraketen entstanden sei. Alles Weitere werde noch geprüft.
Augenzeugen und Fotos von der Einschlagstelle, die wegen der Zensurauflagen noch nicht veröffentlicht werden können, beweisen eher, dass der Schaden an den Gebäuden und an zwei Fahrzeugen durch eine starke Explosion entstanden ist.
Libanesische Medien bestätigten den Raketenbeschuss auf den Norden Israels, jedoch ohne zu sagen, wer sie abgeschossen haben könnte. Militärsprecher Lerner vermutet die radikale Salafistengruppe „Globaler Dschihad“ hinter dem „nicht provozierten Angriff auf israelische Zivilisten“. Nach libanesischen Angaben seien die Raketen aus der Gegend des Flüchtlingslagers Raschidije südlich von Tyros und aus dem Dorf Kilija abgeschossen worden. Israelische Militärreporter vermuten deshalb eher extremistische palästinensische Gruppen hinter den Angriffen.
In einer Fernsehansprache sagte der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu, Israel werde verantwortlich handeln und dabei Mittel der Vorbeugung und der Verteidiung nutzen. „Jeder, der uns angreift oder es versucht, sollte wissen, dass wir ihn kriegen werden.“