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Rafah-Übergang vorübergehend geöffnet

RAFAH (inn) - Ägyptische Sicherheitskräfte haben am Montag erneut Palästinenser über den verschlossenen Rafah-Übergang in den Gazastreifen einreisen lassen. Auch Ägypter gelangten von dem palästinensischen Gebiet auf die ägyptische Seite. Sie wurden allerdings beim Grenzübertritt ausführlich über etwaige Beziehungen zur radikal-islamischen Hamas befragt.

Wie die „Jerusalem Post“ berichtet, wurden in den Grenzstädten El-Arisch und Rafah mindestens 500 Palästinenser festgenommen und in den Gazastreifen ausgewiesen. Die Sicherheitskräfte seien auf der Suche nach weiteren Palästinensern, die sich möglicherweise illegal bei ägyptischen Familien versteckten, teilte ein Sicherheitsbeamter mit.

Gleichzeitig hätten 132 Ägypter den Gazastreifen verlassen dürfen, fügte der Vertreter der Sicherheitskräfte hinzu. Die meisten von ihnen hätten bei der Befragung angegeben, sie hätten Angehörige auf der anderen Seite der geteilten Stadt Rafah besucht oder Waren an Palästinenser verkauft.

Zudem gestatteten die Grenzposten Lastwagen mit Handelsgütern, die zuvor zur Inspektion festgehalten worden waren, die Weiterreise in den Gazastreifen. Die Ware bestand vor allem aus Zigaretten und mit Honig getränktem Tabak für Wasserpfeifen.

Auch fünf Abgeordnete aus Bahrain konnten den Gazastreifen wieder verlassen. Die Delegation steckte nach der Abriegelung der Grenze in dem palästinensischen Gebiet fest. Des Weiteren durften 49 Palästinenser mit ausländischen Pässen ausreisen, die zu Besuch im Gazastreifen gewesen waren.

Terrorgefahr durch offenen Grenzübergang

Am 23. Januar hatten Hamas-Anhänger die Grenzabsperrung von Rafah teilweise zerstört. Daraufhin strömten zahlreiche Palästinenser unkontrolliert auf die ägyptische Seite, um einzukaufen. Es kam auch zu gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Palästinensern und ägyptischen Sicherheitskräften. Dadurch verschlechterten sich die Beziehungen zwischen Hamas und Ägypten, die Grenze wurde wieder geschlossen.

Israelische Geheimdienstmitarbeiter vermuten, dass auch palästinensische Terroristen durch den offenen Übergang auf die Sinaihalbinsel gelangt sind und von dort aus nach Israel eindringen wollen.

Der ägyptische Präsident Hosni Mubarak bekräftigte am Montag, dass sein Land einen weiteren Grenzdurchbruch nicht zulassen werde: „Ägypten wird niemanden schonen, wenn es darum geht, seine Grenzen zu schützen. Ägyptische Behörden lehnen jeden Druck auf ihre Grenzen von außen ab. Wir werden es keiner Partei gewähren, Ägyptens Innenpolitik zu diktieren.“

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