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Rafah: Ägypter für Kontrolle durch Autonomiebehörde

RAFAH (inn) - Die Palästinensische Autonomiebehörde (PA) sollte die Kontrolle an der Grenze zwischen dem Gazastreifen und Ägypten übernehmen. Diese Ansicht bekundeten am Montag Vertreter aus den USA, der Europäischen Union und Ägypten.

Die Anwesenheit von PA-Truppen könne „eine gewisse Ordnung“ an dem Rafah-Grenzübergang schaffen, antwortete US-Außenministerin Condoleezza Rice vor Journalisten auf eine entsprechende Frage. In den vergangenen Tagen waren zahlreiche Palästinenser unkontrolliert über die gesprengte Absperrung auf die ägyptische Seite gelangt. Zwar müssten noch viele Einzelheiten ausgearbeitet werden, auf die sie wegen des komplexen Themas nicht näher eingehen könne, so Rice. Doch grundsätzlich solle die Idee unterstützt werden. „Die Parteien sollten nachsehen, ob dies ein Weg sein könnte, um mit der Lage umzugehen.“

Ägypten teilte laut der Zeitung „Ha´aretz“ mit, es befürworte eine Kontrolle der Grenze durch Truppen des PA-Vorsitzenden Mahmud Abbas. Zudem sei eine Rückkehr der EU-Beobachter erwünscht. Die Ägypter wollten wieder eine annehmbare Situation schaffen, hieß es aus dem Außenministerium.

Die EU erwägt nach eigenen Angaben, ihre Beobachter wieder an dem Übergang einzusetzen. Voraussetzung sei allerdings, dass sie auf dem von der Hamas kontrollierten Gebiet nicht in Gefahr gerieten. Doch zum jetzigen Zeitpunkt sei ein solcher Schritt grundsätzlich noch nicht denkbar.

Grenze zu Israel bleibt geschlossen

Unterdessen gab Israels Verteidigungsminister Ehud Barak bekannt, dass die Grenzübergänge zum israelischen Gebiet bis auf weiteres geschlossen blieben. Nur kleine Lieferungen Treibstoff und humanitäre Hilfe könnten von Israel aus in den Gazastreifen gebracht werden.

Ladenbesitzer im ägyptischen Teil der Grenzstadt Rafah äußerten Besorgnis über den andauernden Strom palästinensischer Kunden, der sich allerdings nach dem ersten Ansturm ein wenig gelegt habe. „Seit ich dieses Geschäft vor 20 Jahren eröffnete, habe ich keine so chaotische Lage erlebt“, sagte der 60-jährige Mohammed Barahmah gegenüber „Ha´aretz“. „Wenn das so weitergeht, werden die Ägypter in Rafah verhungern.“ Er besitzt eines der größten Lebensmittelgeschäfte in der Stadt, das sich in der Nähe des wichtigsten Überganges befindet.

Hamas spricht von „internationaler Verschwörung“

Die Hamas reagierte ärgerlich auf die ägyptische Unterstützung für PA-Truppen unter Führung von Fatah-Chef Abbas. Der Sprecher Sami Abu Suhri nannte die Zustimmung eine „von Israel angeführte internationale Verschwörung mit der Teilnahme einiger regionaler Parteien. Wir werden allen Parteien sagen, dass wir die Rückkehr zu den alten Bedingungen an dem Übergang nicht zulassen“.

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