Die Minister folgten damit der Empfehlung eines Ausschusses, der sich mit der Rundfunkanstalt beschäftigt hatte. Israel brauche einen innovativen Rundfunk, betonte Erdan: „Ein Rundfunk, der jeden einbezieht und Antworten auf die Fehler der kommerziellen Sender liefert, die nur von Einschaltquoten motiviert sind.“
Zu dem künftigen öffentlich-rechtlichen Rundfunksystem sollen ein hebräischsprachiger, ein arabischsprachiger sowie ein Kinderkanal gehören. Die acht Radioprogramme sollen erhalten bleiben. Allerdings werden die Redaktionen für Radio und Fernsehen zusammengelegt. Der neue Sender soll transparenter und politisch unabhängiger arbeiten.
Bei der IBA arbeiten derzeit etwa 1.600 Mitarbeiter. Der neue Sender soll nur etwa 600 Beschäftige haben.
Zudem wird die Rundfunkgebühr von umgerechnet rund 75 Euro pro Jahr bis Ende März 2015 abgeschafft. Sie gilt für alle Haushalte mit Fernsehgerät. Die Gebühr für Autoradios soll erhalten bleiben. Die künftige Behörde soll Zuschüsse vom Staat erhalten sowie durch die Werbeeinnahmen und die Radiogebühren finanziert werden.
Oppositionsführer Isaak Herzog (Avoda) kritisierte die Abschaffung der IBA. Dazu dürfe es nicht kommen, da der öffentlich-rechtliche Rundfunk wichtig für eine Demokratie sei. Finanzminister Lapid wies die Befürchtungen zurück: „Was wir wollen, ist etwas Besseres, Preiswerteres, getrennt von politischem Einfluss“, sagte er laut der Tageszeitung „Jerusalem Post“.
Der Vorsitzende des Finanzausschusses der Knesset, Nissan Slomianski, sprach sich für eine dauerhafte Schließung der IBA aus. Er warf ihr vor, Einnahmen aus den Rundfunkgebühren in Millionenhöhe zu verschwenden und forderte eine Untersuchung über den Verbleib der Gelder.