GAZA (inn) – Der palästinensische Premierminister Ahmed Qrea hat sich am Mittwoch mit den Führern der palästinensischen Terrorgruppen in Gaza getroffen. Ziel sei es, die „Palästinenser zu einen“ und eine Vereinbarung über einen Waffenruhe zu treffen, danach könnte mit einem solchen Angebot an Israel herangetreten werden, sagte Qrea nach dem Treffen.
An den Gesprächen im Büro des Palästinensischen Legislativrats (PLC) in Gaza nahmen unter anderen Führer der radikal-islamischen Gruppen Hamas und Dschihad al-Islami und der marxistisch-leninistischen Terrorgruppe „Volksfront für die Befreiung Palästinas“ (PFLP) teil.
Qrea betonte in den Gesprächen, daß es keine einseitige und keine zeitlich begrenzte Waffenruhe geben werde. „Wir sprechen über eine beiderseitige Waffenruhe zwischen uns und zwischen den Palästinensern und Israel. Dieser Waffenstillstand wird sehr klare Regeln haben“, sagte der auch Abu Ala genannte Politiker. „Zuerst müssen wir sprechen und uns auf eine Position einen. Nationale Einheit ist die stärkste Waffe in den Händen der Palästinenser. Danach sprechen wir mit den Israelis“, so Qrea weiter.
Palästinensischen Angaben zufolge hätten die Terrorgruppen den Schritt hin zur Nationalen Einheit begrüßt.
„Wir werden den Vorschlag überprüfen“, sagte Hamas-Führer Ismail Abu Hanijah nach den Gesprächen vor Journalisten. Die Hamas sei bereit „Zivilisten aus dem Kreis der Gewalt zu entfernen“, wenn Israel garantiere, keine palästinensischen Zivilisten anzugreifen.
Das bedeutet, daß die Terrorgruppe Angriffe auf Soldaten und jüdische Siedler weiterhin für legitim hält. In früheren Erklärungen der Organisation heißt es zudem, es gebe keine israelischen Zivilisten, da „alle Israelis in der Armee gedient haben, dienen oder dienen werden“.
Mohammed al-Hindi, Anführer des Dschihad al-Islami im Gazastreifen wies Gerüchte zurück, nach denen seine Gruppe sich dazu bereit erklärt hätte, die Anschläge auf Israelis einzustellen.
„Es gibt keine Vereinbarung über irgendeine Waffenruhe“, sagte al-Hindi. „Es gibt lediglich politische Diskussionen, wir legen unsere Ansichten dar und nicht mehr.“
Vor den Gesprächen mit den Terror-Führern hatte sich Abu Ala mit dem früheren Staatsminister für Innere Sicherheit, Mohammed Dahlan, getroffen, um sich dessen Unterstützung zu sichern. Dahlan hat als ehemaliger Chef des Sicherheitsdienstes im Gazastreifen noch immer großen Einfluß auf Fatah-Mitglieder und Sicherheitskräfte in der Region.
Am Mittwoch war zudem eine Delegation aus Ägypten im Gazastreifen eingetroffen. Die Vermittler trafen sich ebenfalls mit Qrea und mit Vertretern der Terrorgruppen. Die Gespräche über eine Waffenruhe sollen in der kommenden Woche in der ägyptischen Hauptstadt Kairo fortgesetzt werden.