Proteste im Gazastreifen gegen die Hamas

Krieg und Elend sollen ein Ende haben: Zahlreiche Palästinenser kommen im Gazastreifen zum Protest gegen die Hamas zusammen. Ein israelischer Armeesprecher kritisiert „Al-Dschasira“.
Von Israelnetz
Menschenstrom: Im Gazastreifen protestierten zahlreiche Palästinenser gegen die Hamas

GAZA (inn) – Hunderte Palästinenser haben am Dienstag im Gazastreifen gegen die Terror-Organisation Hamas protestiert. Sie riefen „Hamas raus“ und „Wir wollen essen“. Sie forderten außerdem die Freilassung der israelischen Geiseln und ein Ende des Krieges.

Die Protestler waren an mindestens drei Standorten im Gazastreifen zusammengekommen, darunter vor dem Indonesischen Krankenhaus in Beit Lahia im Norden des Küstenstreifens. Einige trugen eine weiße Fahne.

Ein Mann aus Beit Lahia forderte, dass die brutale Herrschaft in der Stadt aufhöre. „Wir, die Menschen aus Beit Lahia, sind Menschen des Friedens.“ Weiter sagte er: „Die Hamas-Herrschaft hat uns zerstört, getötet. … Alle aus Beit Lahia, Jung und Alt, sind vereint, um die Herrschaft der Hamas in Beit Lahia zu beenden.“

Stunden später protestierte eine Menschenmenge im „Flüchtlingslager“ Dschabalia. Die Nachrichten davon verbreiteten sich, und so kamen auch in der südlichen Stadt Chan Junis Menschen zu einer Kundgebung zusammen, wie die Nachrichtenseite „Times of Israel“ berichtet.

„Al-Dschasira“ am Pranger

Ein Augenzeuge, der die Proteste mit seinem Handy aufnahm, sagte, dass ein Reporter des katarischen Senders „Al-Dschasira“, Anas Scharif, zwar vor Ort sei, aber nicht über die Proteste berichte. „Die Leute wollen kein ‚Al-Dschasira‘“, kommentierte der Mann die Szene.

Der israelische Armeesprecher für die arabische Welt, Avichai Adra’i, kritisierte in diesem Zusammenhang „Al-Dschasira“. Bei ähnlichen Protesten gegen Machthaber in arabischen Hauptstädten hätte „Al-Dschasira“ Sondersendungen gebracht, meinte er. Doch als es um Proteste gegen die Hamas gegangen sei, „gab es plötzlich keine Kamera, keine exklusiven Bilder“.

Deutschland hatte im Jahr 2024 Israel für ein Betätigungsverbot von „Al-Dschasira“ kritisiert. Das Auswärtige Amt erklärte damals, eine „freie & vielfältige Presselandschaft ist wichtiger Grundpfeiler jeder liberalen Demokratie“.

Mansour: Proteste in Neukölln nicht möglich

Der israelisch-deutsche Psychologe Ahmad Mansour kommentierte die Proteste und verglich sie mit der Lage in Teilen Deutschlands: „Vielleicht sollten wir uns ernsthaft fragen, warum solche Demonstrationen gegen die Hamas ausgerechnet im umkämpften Gazastreifen möglich sind – während in einem Stadtteil wie Neukölln jede Form von Kritik an der Hamas kaum möglich ist“, schrieb er auf X. „Warum ist das Schweigen hier so laut, während dort Menschen ihr Leben riskieren, um sich gegen eine Organisation zu stellen, die sie seit Jahren unterdrückt?“

Proteste gegen die Hamas sind ein seltenes, aber kein neues Phänomen. Zuletzt wurden entsprechende Demonstrationen Anfang 2024 bekannt. Im Sommer 2023 kam es über mehrere Tage hinweg zu größeren Protesten gegen die wirtschaftlichen Zustände, bei denen die Menschen Hamas-Flaggen verbrannten. (df)

Bitte beachten Sie unsere Kommentar-Richtlinien

Schreiben Sie einen Kommentar

30 Antworten

  1. Wie lange schon werden die Palästinenser in Unfreiheit gehalten und müssen der Hamas dienen ? In Israel haben Araber mehr Freiheiten als in muslimischen Staaten. Möge Gott schenken, dass sie erkennen und in ihren Herzen etwas aufbricht, das ihnen zur Brücke wird.

    29
  2. Das ist der Punkt, den ich hier schon oft angesprochen habe! Palästinenser müssen durch Härte seitens Israel dazu motiviert werden, sich gegen die Hamas zu stellen. Denn nicht Israelis sind ihre Feinde, sondern die eigenen Anführer. Solche Einsicht gelingt dem böswilligen Menschen aber erst, wenn er selbst Not leidet, auf dem Fernsehsessel in Neukölln gelingen solche Einsichten nicht, dort unterstützt man mental die Mörder und Geiselnehmer, um Mansours Frage zu beantworten.
    Die Einwohner Gazas befinden sich zurecht in einer schwierigen Lage, denn bisher haben sie der Hamas lediglich zugejubelt. Jetzt bröckelt die Solidarität und Israels Kriegsziele zeichnen sich am Horizont ab. Möglicherweise gelingen nun auch weitere Geiselbefreiungen mit Hilfe der Bevölkerung. Dass diese endlich gegen die Hamas demonstriert, ist lange überfällig. Es ist kein guter Wille, sondern die knicken ein, weil sie für nichts und wieder nichts leiden. Weil ihre Anführer fanatisch sind. Jetzt fällt der Groschen endlich!
    Israel sollte den harten Kurs beibehalten, eher noch verstärken, sonst schwenken die Wendehälse wieder in Richtung Mörder. Sie müssen selbst begreifen, dass die Härte der Angriffe direkte Folgen der Geiselnahme sind.

    Das sind Erkenntnisse, die natürlich jeder Palästinenser/jeder Mensch in den USA und Deutschland ebenfalls hat, nur leiden die eben keine Not und können sich ihre mörderische Gesinnung leisten.

    31
    1. Soviel Menschenverachtung auf einmal. Haben sie schon mal unter einem Terrorregime gelebt? Können sie sich vorstellen wie es ist wenn man Angst hat bei einem falschen Wort getötet zu werden? Ich kann es nicht. Leute die aus Angst nicht protestieren als Wendehälse und pauschal als böswillige Menschen zu bezeichnen zeugt von Ihrer Ignoranz und ihrem sinnlosen Hass.

      4
      1. Also bitteschön XX, wo kommt denn der Hass her ? Was erleidet Israel schon so lange ? Bei den Vorbereitungen für die Hamas Verbrechen waren viele Palästinenser involviert und jubelten . Die Bezeichnung „Wendehälse“ ist da noch sehr gemäßigt.

        7
      2. Ja, die Pal. haben Angst im Gazastreifen. Aber nur die, die der Hamas nicht den Hintern pudern und das sind erstaunlich wenige.
        Netanjahu hat für jede Geisel, die übergeben wird, 1 Mio Dollar geboten. Und wir wissen, dass viele Geiseln bei „Zivilisten“ untergebracht wurden. Diese „Zivilisten“ wurden von der Hamas dafür bezahlt.
        Keine einzige Geisel wurde übergeben. Da hat man einfach mitgemacht. Die Soldaten Israels waren im Gazastreifen unterwegs, man hätte auf sie zugehen können.

        Wir sehen jetzt, dass es hilft, wenn die Not größer wird, dass die Menschen, die gegen die Hamas sind tatsächlich jetzt auf die Straße gehen. Sie haben jetzt den Mut, weil sie langsam Vertrauen fassen, ein Vertrauen, dass die Hamas tatsächlich am Schluss nicht mehr die Macht hat. Das hat gefehlt unter der Biden-Regierung, die auf beiden Seiten hinkte und sich gegen Israel stellte, z.B. beim Rafaheinsatz. Die Situation hat sich geändert und wir können nur hoffen und beten, dass diese Bewegung an Fahrt zunimmt.

        6
      3. @XX
        Sie meinen die Menschenverachtung der Hamas und ihre unschuldigen Zivilisten gegenüber den Israelis, die sie gern ins Meer treiben wollen? Sie sagen selbst, Sie können es sich nicht vorstellen, unter einemTerrorregime zu leben. Die Israelis sind dem seit Jahrzehnten ausgesetzt und täglich kamen schon vor dem 7.10. Raketen aus Gaza. Dagegen protestierten die Palästinenser nicht, jede Rakete war ihnen recht. Nun leiden sie zum ersten Mal Hunger und sehen, was die Raketen ihres Regimes für einen Nachhall hatte. Der Sinneswandel ist von Hunger getrieben. Ich fürchte, wenn wieder Hilfsgüter geliefert würden, wäre es schnell vorbei mit den Demonstrationen. Trotzdem bin ich froh, dass die Pals teils aufwachen und hoffe, sie erkennen, dass ihnen Hamas nicht hilft.

        5
  3. Meine Hochachtung haben sie, die wenigen unschuldigen Zivilisten, die ihr Leben riskieren um für Freiheit, Freilassung von Geiseln und gegen Unterdrückung durch Hamas aufstehen. Man hört viel zu selten von Demonstrierenden in Gaza. Ist sicher nicht ungefährlich für sie.
    Aber: sie wollen essen!

    22
    1. Das geschieht nur deswegen, weil die Rest-Hamas sich aktuell aufgrund ihrer Angst vor Israel in Tunneln versteckt und keinerlei Präsenz mehr zeigt. Hamas ist am Ende, jetzt nur nicht mit dem militärischen Druck nachgeben!!

      17
  4. Mögen sie nicht aufhören zu protestieren gegen Hamas. Endlich wachen in Gaza welche auf gegen diese
    Verbrecher auch am eigenen Volk. Al Jazeera/ Katar berichtet normalerweise nicht, wenn Araber sich wehren.
    In Gaza haben sie Pal – Reporter. Mehr Lüge geht nicht. Auf ihrem katarischen Sender läuft oft ein Spruchband gegen Israel.
    Hoffentlich schießt Hamas nicht auf die Protestierenden in Gaza und immer mehr in Gaza erkennen die
    Wahrheit, dass sie seit Jahren von Hamas geknechtet werden und ihre Kinder. Hilfsgelder- und Hilfsgüter,
    Medizin gestohlen werden.
    Bitte, helft uns, die Geiseln zu finden.

    18
    1. Aber gerade jetzt hätte Al Jazeera die Chance, zu beweisen, das sie mehr sind als der Mund der Hamas, mehr sind als ein antiisraelisches Sprachrohr. Auch wenn sie dann als Fellwechsler gebranntmarkt sind könnten sie einen gewissen Druck ausüben auf die Hamas und bei der Lösung der Geiselfrage behilflich sein……………….SHALOM ALEJCHEM

      1
    2. Ex Entwicklungshilfeminister Dirk Niebel in der JA, :,,Das Hamas und die UNRWA viel miteinander zu tun haben, war uns schon klar, so naiv waren wir nicht, aber daß sie vielfach personalidentisch sind, hat uns doch ziemlich überrascht“……………..SHALOM ALEJCHEM

      3
  5. Ich hoffe, diese Bilder werden auf der ganzen Welt gezeigt, damit alle aufwachen. Ansonsten Gebet für die mutigen Protestler, denn auch sie sind Opfer der Lüge des Teufels. Am Israel Chai!

    15
    1. @Nicole. Leider berichtete ZDF nicht richtig vorhin. Sie sagten, Proteste in Gaza gegen Krieg.
      UND: Auch e i n i g e gegen Hamas. Typisch.
      Shalom

      4
      1. Unglaublich! tagesschau www. hat aber berichtet, leider auch nur unter ferner liefen. Ich schäme mich für mein Land, bzw. für unsere Politiker. Gott war nach dem Holocaust und WW so barmherzig mit uns. Aber wir haben nichts verstanden. Segen über Israel. Le chaim.

        9
  6. Gut, es ist ein Anfang. Hoffen wir, dass die Palästinenser vollends aufwachen im Gazastreifen. Offensichtig hat es aber die neue Offensive gebraucht, die Einstellung der Hilfslieferungen. Netanjahu scheint wohl doch etwas richtig gemacht zu haben. Aber das will man ja nicht hören.

    Omer Shem-Tov hat gesagt, die Spaltung Israel, die betrieben wird – und da sind sehr wohl beide Seiten beteiligt und nicht nur die Regierung – stärkt nur die Hamas.

    12
    1. Verstehe, Antonia. Die Palästinenser wollen halt, dass die Laster wieder rollen, ob sie bereit sind, mal einen Katakombenzugang zu vermelden, das wird sich zeigen, denn die wissen viel und schweigen noch immer. Gegenleistungen waren bisher Mangelware.

      6
    2. Liebe Antonia, in mehreren Kanälen, die nicht linksgrünwoke und antisemitisch verseucht sind, ist sogar von mehreren tausend Menschen die Rede, die teils unter Verbrennung von Hamasflaggen lautstark und energisch protestiert haben.
      Sofern sie noch leben, sind sogar diejenigen darunter, welche Ende 23 und Anfang 24 dabei waren.
      Diese Mutigen haben sehr wohl Respekt verdient, obwohl sie Israel mit Sicherheit nicht lieben, hassen sie ihre Peiniger inzwischen noch mehr……..es könnte sein das Golda Meirs Aussage doch noch wahr wird, wenn diesen Leuten die Augen und der Verstand aufgehen.
      Ich bete jedenfalls darum,damit dieses Töten und Sterben endlich endet und die verbliebenen
      Geiseln, Lebende wie Tote nach Hause in den Schoß ihrer Familien kommen………….SHALOM

      6
      1. Ich hoffe aufrichtig, dass Sie recht haben. Aber ich bin misstrauisch. Zu oft enttäuscht. Sollte es wirklich ein Sinneswandel sein, also, dass die, die das Progrom vom 7. Oktober 2023 bejubelt haben, tatsächlich jetzt anders denken…inch’allah. Es wäre schön.

        4
  7. Ich hätte das beinahe überlesen, aber diese Art von lebensgefährlichem Protest gab es auch schon in der Tat Ende 2023 und Anfang und Mitte 2024, zu einem Zeitpunkt also, als die Hamas noch nicht derart geschwächt war, wie sie es jetzt ist. Diesen Protestierenden Menschen in irgendeiner Weise Opportunismus
    vorzuwerfen, halte ich für schäbig, denn immerhin riskieren sie mit ihrem Protest sowohl
    ihr Leben als auch das ihrer Angehörigen.
    Insofern haben diese Leute meinen Respekt
    SHALOM ALEJCHEM

    3
  8. Auch von mir ein ausgezeichnetes Lob an alle Palästinenser, die GEGEN die Hamas demonstrieren.
    Diese zeigen wirklich den Weg zum Frieden und prangern die wahren Übeltäter der Hamas an !
    Diese Palästinenser werden gute Chancen haben, zu Gott zu kommen, denn Gott wird all die friedlichen Menschen segnen, die einen WAHREN Frieden wollen. Gott segne all die Palästinenser, die GEGEN die Hamas Flagge zeigen !

    4
  9. Warum rufen sie nicht : Hamas , ihr habt endlich die Geiseln herauszugeben !! Sie gehören nicht euch ! Dann bekommen wir wieder Essen !

    6
    1. Liebe Marita ,aber genau dieser Umstand ist bei den Protesten auch lautstark skandiert worden. Da hieß es,daß die verbliebenen Geiseln freigegeben werden sollen, eben um wieder ordentlich versorgt zu werden.
      Hamas kann das nicht leisten, die stehlen und rauben nur noch in eigenem Interesse.
      SHALOM ALEJCHEM

      3
      1. Lieber Klaus, das geht mir nicht weit genug. Ich will mehr ! Gut, sie machen den Mund auf, aber die kennen auch Zugänge zu den Katakomben, bislang hat keiner etwas verraten, noch nicht einmal für Netanjahus Angebot 1 Mill. Dollar . Ruchlos und erbärmlich, dieses Schweigen !

        5
  10. Marita, mehr als mit ihrem Leben zu spielen können diese Geknechteten nicht leisten.
    Sie haben nur die Wahl zwischen Pest und Cholera, zwischen Scylla und Charybdis, solange die Geiseln nicht frei sind.
    Und wenn Israel es jetzt richtig macht, finden sich in dieser Situation vielleicht genügend Informanten, die wissen…….und das Würgeeisen der Angst von sich werfen.
    SHALOM ALEJCHEM

    1
  11. Klaus, solch ein Informant könnte einem israelischen Soldaten ein Zeichen geben, ein anonymer Vermerk auf einem Fetzen Papier, er könnte sich vor einen Cheep werfen und bewusstlos stellen, nach Wasser rufen und etwas sagen, er könnte einem Bekannten außerhalb des Gazastreifens eine Nachricht zukommen lassen, dass dieser die israelische Regierung informieren soll, oder wen auch immer…..eine Frage des Mutes, des Willens, des Wollens zu helfen. Vielleicht sind meine Gedanken unrealistisch, nicht lösbar in diesem Gewühl des Gazastreifens. Ich bete weiter, das ist sicher !

    4
    1. Nun einige der letzten erfolgreichen Schläge gegen die Resthamasführung sind auf Informationen aus dem Streifen selbst zurück zu führen,denn normalerweise wird es im Laufe einer solchen Operation immer schwieriger, die schwindende Anzahl der feindlichen Führungskräfte zu lokalisieren, zu isolieren und
      schließlich auszuschalten und da die Führungs kader immer noch dezimiert werden, muss es wohl Informanten geben, womöglich sogar aus dem inneren Umfeld. Mit ELINT alleine lassen sich solche Erfolge nicht erzielen, da ist auch HUMINT mit im Spiel…………..SHALOM

      0

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Israelnetz-App installieren
und nichts mehr verpassen

So geht's:

1.  Auf „Teilen“ tippen
2. „Zum Home-Bildschirm“ wählen