NEW YORK / TEL AVIV (inn) – Die „Likud“-Partei soll den Parteibeitritt des Rappers und rechtsgerichteten Aktivisten Joav „Hatzel“ Eliasi überdenken. Das fordert die Antidiffamierungsliga (ADL), eine amerikanische Organisation, die gegen Diskriminierung von Juden weltweit eintritt. Der hebräische Spitzname „Hatzel“ bedeutet übersetzt „Schatten“. Der Rapper war im August mit der Unterstützung des „Likud“-Abgeordneten Oren Hazan Parteimitglied geworden.
„Seitdem er im vergangenen Monat der Partei beigetreten ist, konnte es Eliasi nicht unterlassen, über unterschiedliche Gesellschaftsschichten herzuziehen“, schrieb die ADL-Israel-Chefin Carol Nuriel laut der Online-Zeitung „Times of Israel“ in einem Brief an den „Likud“. Auch Staatspräsident Reuven Rivlin hatte sich am Montag indirekt gegen die Mitgliedschaft des Rappers ausgesprochen, indem er auf dessen Spitznamen anspielte: „Für mich steht der ‚Likud‘ für Licht und nicht für Schatten.“
Schlagzeilen machte der Rapper, der als Teil der Hip-Hop-Gruppe „TACT Family“ berühmt wurde, bislang vor allem mit offenen Provokationen. Nachdem im Jahr 2014 drei jüdische Jugendliche entführt worden waren, machte er sich über Premier Benjamin Netanjahu lustig. „Bibi, ich denke, die hast du vergessen“, schrieb er an Netanjahu und zeigte ein Bild von nachbearbeiteten Hoden.