Die USA, die EU und mehrere Entwicklungsländer hätten während der israelischen „Operation Wolkensäule“ Waffen verkauft und Israel zu Unrecht militärisch unterstützt. „Während die Vereinigten Staaten Israels größter Sponsor sind und jedes Jahr milliardenteure fortschrittliche Militärgeräte liefern, darf die Rolle der Europäischen Union nicht unbeachtet bleiben, besonders die saftigen Subventionen für die Forschungsprogramme von Israels Militärkomplex“, zitiert die britische Tageszeitung „The Guardian“ aus dem Schreiben. Auch die aufstrebenden Wirtschaftsländer Brasilien, Indien und Südkorea hätten die Freiheit der Palästinenser nur namentlich unterstützt, weil ihre Beziehungen zu Israel immer enger würden.
Das Protestschreiben beginnt mit einem Zitat von Nelson Mandela: „Frei zu sein bedeutet nicht nur, seine Fesseln abzulegen, sondern in einer Weise zu leben, die die Freiheit der anderen respektiert und fördert.“ Das Dokument vergleicht das Vorgehen Israels gegen die Palästinenser mit der früheren südafrikanischen Rassendiskriminierung. „Solch ein Ausmaß war Gegenstand mehrerer Beschlüsse der UN und ist vergleichbar mit der Handelssperre von Waffen, die in der Vergangenheit gegen die Apartheid in Südafrika verhängt wurde.“
Die Verfasser fordern außerdem die internationale Gemeinschaft zum Handeln auf und verlangen eine umfassende Handelssperre gegen Israel. Sie seien „entsetzt“ über die neuesten Ausprägungen israelischer Aggression gegen die Palästinenser im Gazastreifen. Mit der jüngsten Militäroperation habe ein neues Kapitel in Israels jahrzehntelangen Übertretungen internationaler Gesetze und der Missachtung palästinensischer Rechte begonnen.
Unter den 52 Anklägern, die den Brief unterzeichneten, sind unter anderen die Friedensnobelpreisträger Mairead Maguire und Adolfo Pérez Esquivel, die britischen Regisseure Mike Leigh und Ken Loach, die Autorin Alice Walker, der Musiker Roger Waters der Band „Pink Floyd“ und Stéphane Hessel, ein ehemaliger französischer Diplomat und Holocaust-Überlebender. Hessel arbeitete außerdem an der Abfassung der „Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte“ mit.