JERUSALEM (inn) – Die staatliche israelische Fluggesellschaft El Al soll privatisiert werden. Entgegen früheren Entscheidungen will die Regierung in Jerusalem keine Anteile von 51 Prozent behalten, sondern El Al vollständig an private Investoren verkaufen.
Wie am Montag aus Jerusalem bekannt wurde, wird der Verkauf stufenweise erfolgen. Bis Anfang 2003 sollen 49 Prozent der El Al-Anteile verkauft werden – die restlichen 51 Prozent in kleineren Abschnitten im Laufe des Jahres.
Die Fluggesellschaft steckt derzeit in einer finanziellen Krise. Israel macht vorrangig die seit September 2000 andauernde sogenannte „Intifada“ für die Finanznöte veranwortlich. Im ersten Quartal dieses Jahres hatte El Al Einbußen von 14 Millionen Euro zu verzeichnen. 2001 waren es 87 Millionen Euro und im Jahr 2000 rund 111 Millionen Euro Verlust.
Noch nicht geklärt ist, ob sich die Regierung an den hohen Kosten für Sicherheitsvorkehrungen beteiligen wird. Die Frage soll nach dem Verkauf der ersten Anteile geklärt werden.
Unterdessen haben sich ultra-orthodoxe Parteien gegen eine Privatisierung ausgesprochen. Sie fürchten, daß El Al dann auch am Shabbat fliegt. Seit 1983 hat die Fluggesellschaft alle Shabbat-Flüge eingestellt.