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Primor: Langfristiger Friede nicht in Sicht

BERLIN (inn) – Weder die israelische, noch die palästinensische Regierung sind derzeit einem Friedensprozess gewachsen. Diese Ansicht vertrat der frühere israelische Botschafter in Deutschland Avi Primor im Interview mit dem Debattenmagazin „The European“. Die derzeitige Waffenruhe wird nach seiner Einschätzung aber halten.
Avi Primor hat mit dem "European" über die jüngsten Entwicklungen im Nahen Osten gesprochen.

Der Waffenstillstand zwischen Israel und der Hamas wäre ohne die Einmischung der USA, der UNO und Europas nicht zu Stande gekommen, glaubt Primor. Da die Waffenruhe also eine internationale Vereinbarung sei, werde keiner der beiden Akteure diese brechen wollen: „Wenn Israel oder die Hamas wieder angreift, dann hat der Aggressor mit der Weltgemeinschaft zu tun.“ Außerdem habe keiner der Beteiligten ein Interesse daran, den Krieg fortzusetzen.
Primor, der von 1993 bis 1999 Botschafter seines Landes in Deutschland war, ging in dem Interview auch auf die politische Situation in den Palästinensergebieten ein. Dort werde die Hamas als Sieger des jüngsten Konflikts gesehen, was die gemäßigte Regierung in Ramallah sehr schwäche. Nur durch echte und erfolgreiche Friedensverhandlungen könne die Regierung im Westjordanland gestärkt werden. Die Hamas könne ihrerseits ihre Vormachtstellung im Gazastreifen festigen, wenn sie eine langfristige Vereinbarung zur Koexistenz mit Israel schließen würde, von der auch die wirtschaftliche Entwicklung des Gazastreifens profitiere.
Eine dauerhafte Lösung des Nahostkonflikts sei derzeit nicht in Sicht: „Beide Regierungen – die israelische und die palästinensische – sind einem Friedensprozess nicht gewachsen. Die werden nichts erzielen, solange es keine internationale Einmischung gibt.“ So müsse sich beispielsweise US-Präsident Barack Obama endlich entscheiden, sich einzumischen.
Das vollständige Interview mit Avi Primor lesen Sie hier: http://is.gd/jrC8v8
„The European“ ist ein Debattenmagazin, dass 2009 als Onlinemagazin von dem Journalisten Alexander Görlach gegründet wurde. Im September 2012 ist „The European“ erstmals auch als gedruckte Ausgabe erschienen.

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