In diesem Jahr war die jährliche Veranstaltung dem ersten Premierminister David Ben-Gurion und dem sechsten Präsidenten Chaim Herzog gewidmet. Netanjahu stellte Gemeinsamkeiten der beiden Politiker heraus. So hätten beide die Fähigkeit gehabt, Visionen in die Tat umzusetzen. Auch seien sie in der jüdischen Tradition verwurzelt gewesen.
Ben-Gurion „war ein glühender Verehrer der Hebräischen Bibel und fasste sie als äußerst wichtiges Werk auf, nicht nur für das jüdische Volk, sondern für die gesamte Menschheit“, sagte Netanjahu laut einer Mitteilung des Büros bei der Gedenkfeier in der Residenz des israelischen Präsidenten. „Er pflegte in seinem Hause einen Bibelkurs anzubieten, an dem sich Bibelwissenschaftler und ranghohe Intellektuelle beteiligten. Ich freue mich, dass es mir vor einigen Jahren gelungen ist, diese Tradition zu erneuern. Das hat auch Menachem Begin getan.“ Präsident Herzog habe sich durch seinen Vater inspirieren lassen, der Rabbiner von Irland und später Oberrabbiner von Israel war. Auch die Mutter stammte aus einer Rabbinerfamilie.
Zur israelischen Fähigkeit der Selbstverteidigung merkte der Premierminister an: „Wir dürfen unser Schicksal nicht in die Hände von anderen übergeben. In unserer Fähigkeit, uns zu schützen – gegen den Iran, Syrien, die Hisbollah oder jegliche andere Quelle, die uns zu schaden droht –, liegt unsere Abschreckung.“ Er fügte hinzu: „Gleichzeitig müssen wir arbeiten, um Verbündete in der Region und darüber hinaus zu gewinnen.“
Staatspräsident Schimon Peres bezeichnete Ben-Gurion in seiner Rede als „herausragende Führungspersönlichkeit“. Herzog habe sich eher von nationalen als von parteistrategischen Erwägungen leiten lassen, als er sich angesichts der Inflation für eine Regierung der nationalen Einheit entschied, sagte er gemäß einem Bericht der Zeitung „Yediot Aharonot“.
Während der Gedenkveranstaltung wurden auch Preise an Israelis verliehen, die in besonderer Weise dazu beigetragen haben, dass Ben-Gurion und Herzog in Erinnerung bleiben. Die Auszeichnung soll Studenten, Forscher, Dozenten und Produzenten ermutigen, sich damit zu befassen, was die früheren Staatspräsidenten und Regierungschefs geleistet haben.