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Politiker und Militärs ehren Ehud Barak

RAMAT GAN (inn) – Israel dürfe Menschen wie Ehud Barak nicht aufgeben. Das sagte der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu am Mittwoch bei der Abschiedszeremonie für den aus der Politik scheidenden Verteidigungsminister an der Bar-Ilan-Universität in Ramat Gan.
Ehud Barak will sich für mindestens fünf Jahre aus der Politik zurückziehen.

Zahlreiche Vertreter aus Politik und Militär nahmen an der Feier zu Ehren Baraks teil.
Barak selbst ging in seiner Rede unter anderem auf die Sicherheitslage in der Region ein: „Der Nahe Osten wird eine schwierige Umgebung bleiben. Syrien wird weiter auseinanderfallen, die Hisbollah wird stärker werden, die Hamas wird sich weiter verschwören, nichts wird mit den Palästinensern leicht werden und der Iran wird immer im Hintergrund sein. Das ist unsere Situation, es wird nie langweilig werden.“ Er sei jedoch zuversichtlich darüber, dass Netanjahu und Israels Verteidigungsapparat die Herausforderungen für den jüdischen Staat meistern werden. „Das Steuerrad wird durch starke, vertrauenswürdige und zuversichtliche Hände gehalten.“
Netanjahu bedauerte Baraks Weggang. Mit dem 71-Jährigen verbinde ihn eine seit Jahrzehnten anhaltende Beziehung, die entstanden sei, als beide gemeinsam in der Armee dienten. „Ich kenne Ehud nicht als Kollegen und Partner, denn wir waren politische Gegner“, so Netanjahu. Im Blick auf die Zeit, in der Barak Verteidigungsminister in seiner Regierung war, sagte der Premier: „In den vergangenen vier Jahren habe ich einen Mann kennengelernt, der sich Israels Zukunft tief verbunden fühlt und der darüber nachdenkt, wie Israels Sicherheit gewährleistet werden kann. Ich habe in ihm einzigartige Fähigkeiten entdeckt, die in diesen Tagen gefragt sind.“ Direkt an Barak gewandt sagte der Regierungschef laut dem Nachrichtendienst „Arutz Scheva“: „Israel kann Menschen wie Sie nicht aufgeben.“

Zur Person Ehud Barak

Barak wurde 1942 im Kibbutz Mischmar HaScharon nordöstlich der Küstenstadt Netanja geboren. 1959 trat er in die israelische Armee ein. Dort diente er 35 Jahre. Von 1991 bis 1995 war er Generalstabschef. Vom damaligen Premierminister Jitzhak Rabin wurde Barak 1995 ins Kabinett berufen und war dort von Juli bis November Innenminister. Nach Rabins Ermordung wurde er unter Premier Schimon Peres Außenminister (1995-1996). 1996 wurde Barak in die Knesset gewählt und war dort im Komitee für Außen- und Verteidigungsangelegenheiten tätig. 1999 konnte er sich bei den Knessetwahlen gegen Netanjahu durchsetzen und wurde selbst Premier. Er blieb dies, bis er bei den vorgezogenen Wahlen im Februar 2001 Ariel Scharon unterlag. Unter Premierminister Ehud Olmert übernahm Barak 2007 als Vorsitzender der Arbeitspartei das Amt des Verteidigungsministers und das des Vize-Premiers. Auch unter der folgenden Regierung von Netanjahu behielt Barak diese Posten inne. 2011 verließ er die Arbeitspartei und gründete die Partei „Atzma‘ut“. Diese war Netanjahu gegenüber loyal und Barak blieb daher weiter Verteidigungsminister. Im November 2012 gab er seinen Rückzug aus dem politischen Leben bekannt. Gegenüber dem amerikanischen Nachrichtensender CNN hatte er betont, er werde sich für mindestens fünf Jahre von der Politik fernhalten. Barak ist in zweiter Ehe verheiratet. Mit seiner ersten Frau hat er drei Kinder.

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