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Sorge vor dem nächsten regenarmen Winter

Israel droht ein weiterer Winter mit viel zu wenig Niederschlag. Die Bauern im Norden des Landes sind besonders betroffen. Jerusalem setzt auf den maximalen Einsatz der Entsalzungsanlagen.
Israels größtes Süßwasserreservoir, der See Genezareth, hat derzeit den niedrigsten Wasserstand seit Beginn der Aufzeichnungen

JERUSALEM (inn) – Israels Wassersorgen sind zurück – so lautet die Schlagzeile eines aktuellen Berichtes der Tageszeitung „Yediot Aharonot“. Nach den vergangenen vier Dürrejahren seien die Entsalzungs- und Wasseraufbereitungsanlagen im Land überlastet. „Niemand hat gedacht, dass wir eine Abfolge von solch trockenen Jahren haben werden, weil es das zuvor nicht gab“, zitiert die Zeitung den Sprecher der israelischen Wasserbehörde, Uri Schor.

Der See Genezareth hatte bereits im März einen Tiefstand erreicht, wie es ihn seit Beginn der Aufzeichnungen noch nicht gegeben hat. Und dies, obwohl das Abpumpen von Wasser massiv reduziert wurde. Zudem nähert sich das Grundwasser einem Level, auf dem es zu versalzen droht. Erst vor einigen Jahren hatte Israel ein Ende der jahrzehntelangen Wasserknappheit verkündet. Eine langjährige Kampagne, die die Bevölkerung zum Wassersparen aufgerufen hatte, wurde beendet. Politiker debattierten gar darüber, ob Wasser an die Nachbarn verkauft werden soll. Dank fünf Entsalzungsanlagen und großer Investitionen in die Wasseraufbereitung schien das Problem Wassermangel im Griff. Doch mittlerweile seien die Anlagen überfordert.

Versorgungsprobleme vor allem im Norden

Laut „Yediot Aharonot“ sind die Versorgungsprobleme vor allem im Norden des Landes zu spüren. Der Präsident des israelischen Verbandes der Landwirte, Dubi Amitai, erklärte, der Wassermangel habe ihn gezwungen, rund 1.500 Hektar seines Landes vorerst aufzugeben, da er es nicht mehr bewässern könne.

Im Winter 2016/2017 fielen nur etwa 71 Prozent der durchschnittlichen Niederschlagsmenge. Meteorologen gehen von einem weiteren Jahr mit ähnlichen Werten aus. Der Tageszeitung „Ha’aretz“ zufolge hat das Finanzministerium in Jerusalem daher die Entsalzungsanlagen im Land angefragt, ihre Produktion bis zum Ende des Jahres 2018 maximal zu steigern. Die Antwort auf diese Anfrage steht noch aus.

Von: dn

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