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Entsalztes Wasser für den See Genezareth

Um der anhaltenden Dürre zu begegnen, möchte Israel erstmals entsalztes Wasser in den See Genezareth pumpen. Das Kabinett hat den Bau von zwei neuen Entsalzungsanlagen bewilligt.
Ein Angler am See Genezareth: Der Norden Israels erlebt die schwerste Dürre seit rund 100 Jahren (Archivbild)

JERUSALEM (inn) – Israel will in den See Genezareth entsalztes Wasser fließen lassen, um gegen wachsende Wasserknappheit zu kämpfen. Für dieses Vorhaben bewilligte das Kabinett am Sonntag einen Notfallplan. Aufgrund einer intensiven und anhaltenden Dürre wird erstmals entsalztes Wasser in den nordisraelischen See geführt.

Ab kommendem Jahr sollen kleine Mengen entsalztes Wasser in den weltweit tiefstgelegenen Süßwassersee gepumpt werden. Geplant ist, innerhalb von vier Jahren ein jährliches Volumen von bis zu 100 Millionen Kubikmetern zu erreichen, berichtet die Zeitung „Jerusalem Post“.

Bedrohlich tiefer Wasserstand

Durch Entsalzung von Meerwasser gewinnt Israel rund 70 Prozent seines Trinkwassers. Normalerweise versorgt der See Genezareth das Land mit Süßwasser. Doch er liefert mittlerweile immer weniger Trinkwasser. „Jetzt bringen wir entsalztes Wasser in den See Genezareth, denn wenn wir im Winter Wasser entsalzen, […] gibt es dafür keine Verwendung“, erklärte Premierminister Benjamin Netanjahu. „Wir machen den See Genezareth zu einem Reservoir für entsalztes Wasser.“

Am 1. Juni betrug der Wasserstand 213,46 Meter unter dem Meeresspiegel. Das ist fünf Meter unter der sogenannten roten Linie. Der Trockenrekord von 2001 liegt bei 214,87 Metern unter dem Meeresspiegel. Dieser Stand wird „schwarze Linie“ genannt. Sinkt das Wasser darunter, könnte ein erhöhter Säuregehalt zu ökologischen Problemen führen, die das Abpumpen des Wassers erschweren, heißt es in dem Bericht der „Jerusalem Post“.

Wasserknappheit trotz Entsalzungsanlagen

Energieminister Juval Steinitz gab am Sonntag den Bau von zwei Entsalzungsanlagen bekannt. Eine soll in Sorek in den Judäischen Bergen stehen und die andere im westlichen Galiläa. Bis zum Jahr 2030 soll sich den Erwartungen nach die Menge des entsalzten Wassers verdoppeln auf insgesamt 1,1 Milliarden Kubikmeter.

Die Dürre im Land bedrohe nicht nur den See Genezareth als Quelle für Trinkwasser und Bewässerung, sondern auch den Jordan und das Tote Meer. Sie zählen als wichtige Wallfahrts- beziehungsweise Touristenorte. Bei einer andauernden Wasserknappheit seien auch unterschiedliche Wirtschaftszweige negativ betroffen.

Da der Norden Israels die schwerste Dürre seit rund 100 Jahre erlebt, hatte die israelische Wasserbehörde mit „Israel trocknet wieder aus“ Anfang Juni eine erfolgreiche Werbekampagne neu aufgelegt. Diese soll Israelis zum Wassersparen animieren. Im neuesten Spot fordert die Schauspielerin Renana Ras ihre Landsleute auf, trotz moderner Entsalzungsanlagen Wasser zu sparen.

von: mab

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2 Antworten

  1. Die Idee, den See Genezareth mit dem entsaltem Wasser aus dem Mittelmeer zu speisen, ist wohl die kürzeste und einfachste Überlegung. Denn der Weg von Haifa bis zum See ist nicht nur der Kürzeste, einen Kanal, bzw. Rohrleitungen zu einer oder mehreren Entzalzungsanlagen zu führen und damit zusätzlich mit „Trinkwasser“ den See Genezareth wieder aufzufüllen, sondern löst auch ein weiteres Problem: Denn damit kann auch das Tote Meer langfristig wieder aufgefüllt werden. Entweder mit Salzwasser, direkt über eine Parallelleitung beginnend vor den den Entsalzungsanlagen zum Toten Meer oder natürlich aus dem See Genezareth….Stromgewinnung, Bewässerung, und die Entnahme aus dem Mittelmeer zwecks Senkung der Meeresspiegels weltweit könnte zusätzlich mit einer internationalen Finanzierung in 5-8 Jahren realisiert werden. Wir schätzen die Baukosten auf ca. 1.4 bis 2 Mrd. Euro. Den jährlichen Ertrag, errechnet aus Trinkwasser – Strom- Bewässerungen- Tourismus u. Arbeitsplätzen/Steuern auf 200-300 Mio. Euro.
    Packen wir es an. Auch für den Frieden mit Palestina ist das eine neue Möglichkeit…

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  2. Warum werden nicht alle wasserarmen Problemzonen in Afrika, mit entsalztem Meerwasser versorgt? Finanziert von allen Ländern der Welt, via UNO

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