RAMALLAH / JERUSALEM (inn) – Einer begrenzten Anzahl von palästinensischen Geschäftsleuten ist es jetzt wieder erlaubt, nach Israel mit dem eigenen Wagen, der ein palästinensisches Nummernschild besitzt, einzureisen. Wie die Tageszeitung „Jerusalem Post“ am Dienstag von der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) erfahren hat, handelt es sich dabei um insgesamt 270 Personen. Seit Beginn der „Zweiten Intifada“ im Jahr 2000 war palästinensischen Geschäftsleuten die Fahrt im eigenen Auto über die Grenzübergänge aufgrund des Sicherheitsrisikos untersagt.
„Das ist sehr wichtig für uns“, erzählte der Geschäftsmann aus Ramallah, Dschamal al-Nimr, der eine der 270 Genehmigungen erhielt. Die Geschäftsleute müssten sich schnell bewegen können, besonders, wenn sie nach Israel reisten, weil Zeit Geld bedeute. Palästinensische Geschäftsleute arbeiten eng mit Israelis zusammen, um Waren in die Autonomiegebiete zu importieren und andere Transaktionen abzuschließen. „Vor dem Beschluss musste ich einen Chauffeur beschäftigen“, sagte Al-Nimr. Dieser habe am Tag umgerechnet 200 bis 250 Euro gekostet. Jetzt müsse Al-Nimr nur noch das Benzin bezahlen.
Nach Pessach geht es los
Der PA-Pressesprecher für das Ministerium für Bürgerangelegenheiten, Walid Wahdan, erklärte, wie es zum Abkommen gekommen ist: „Nachdem Israel dem Antrag zugestimmt hatte, wählte die Vereinigung der palästinensischen Handelskammern die 270 Geschäftsleute aus.“ Das Ministerium für Bürgerangelegenheiten gab die Liste demnach an den Koordinator für Regierungsangelegenheiten in den Gebieten weiter, der sie bestätigt haben soll.
Vor zwei Jahren gab Israel bereits 100 palästinensischen Ärzten ähnliche Einreise-Erlaubnisse. Die Geschäftsleute müssen allerdings noch bis zum Ende von Pessach am kommenden Montag warten. Bis dahin hat das israelische Militär allen Palästinensern – mit Ausnahme von humanitären Notfällen – untersagt, nach Israel einzureisen. Zehntausende Palästinenser reisen für gewöhnlich täglich mit öffentlichen Verkehrsmitteln aus dem Westjordanland nach Israel, um zu arbeiten, die Familie zu besuchen oder zum Beispiel medizinische Versorgung zu erhalten.
Von: mm