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Eisenbahnverbindung von Israel nach Saudi-Arabien

Um die Wirtschaft zu stärken und die Beziehungen mit den arabischen Ländern zu verbessern, hat Verkehrsminister Katz eine Eisenbahnlinie zwischen Israel und Jordanien im Auge. So erhalten auch Staaten wie Saudi-Arabien Zugang zum Mittelmeer.
Verkehrsminister Israel Katz setzt auf Völkerverständigung auf der Schiene

HAIFA / IRBID (inn) – Verkehrsminister Israel Katz hat einen ungewöhnlichen Plan vorgestellt: Er will eine Eisenbahnlinie von Israel nach Jordanien verlegen lassen und so auch Saudi-Arabien und den Öl-Emiraten am Persischen Golf einen einfachen, sicheren und billigen Zugang zum Mittelmeer ermöglichen. Der Plan werde das Wirtschaftswachstum fördern und die Beziehungen zwischen Israel und den arabischen Ländern der Region stärken. Das Projekt wurde „Rails for Regional Peace“ (Schienen für regionalen Frieden) genannt.

Katz sagte, dass die arabischen Nationen die Blaupausen ernst nehmen: „Ich bin optimistisch in Bezug auf unsere Fähigkeit, das Projekt zu fördern.“ Unter Berufung auf die potenziellen Vorteile seines Plans erklärte der israelische Minister, dass er dazu beitragen würde, Jordanien zu einem kulturellen Zentrum zu machen. Er würde auch den Palästinensern erlauben, nicht nur auf den Hafen von Haifa zuzugreifen, sondern auch auf arabische Länder. Die Initiative werde den wirtschaftlichen Wohlstand fördern als „Basis für künftige politische Bemühungen“. Zum Beispiel ist der Seeweg vom Hafen von Dammam, Saudi-Arabiens Haupthafen, zum Mittelmeer durch den Persischen Golf 6.000 Kilometer lang. Auf dem Schienenweg wären es nur 600 Kilometer.

„Deutsche Vergangenheit“ der Eisenbahnverbindung

Die Idee, Israel und Jordanien mit einer Eisenbahnlinie, also die Hafenstadt Haifa mit Irbid in Jordanien zu verbinden, wurde auch schon im Jahr 1994 während der Verhandlungen zu den Osloer Verträgen auf die Tagesordnung gesetzt. Deutschland hatte damals noch jährlich 140 Millionen D-Mark „Entwicklungshilfe“ an Israel überwiesen, ursprünglich von Konrad Adenauer an David Ben-Gurion nach Abschluss der „Wiedergutmachungs-Zahlungen“ versprochen. Doch als Israel Mitglied der OECD geworden ist, entfiel seine Qualifikation als „Entwicklungsland“. Aus formaljuristischen Gründen wollten die Deutschen diese Zahlungen nicht weiter leisten.

Der israelische Vorschlag, diese Gelder nicht ersatzlos zu streichen, sondern für „friedensfördernde Projekte“ weiterhin zu zahlen, wurde damals von den Deutschen verworfen. Diskutiert wurde der Bau von Eisenbahnlinien in die palästinensischen Autonomiegebiete und nach Jordanien. Mit der deutschen Weigerung, diese Ideen zu finanzieren, wurden sie auf Eis gelegt.

Keine großen Investitionen mehr nötig

In der Zwischenzeit hat Israel mit eigenen Mitteln die alte Eisenbahnlinie im Jesreeltal zwischen Haifa und Beit Schean erneuert. Es handelt sich um Schienen, die ab 1914 von den Osmanen für die legendäre Hedschaz-Bahn von Damaskus und bis nach Medina im heutigen Saudi-Arabien gelegt wurden. Als die Grenzen zwischen Israel und den umliegenden arabischen Ländern geschlossen wurden, verrotteten die Schienenwege nach Beirut, Damaskus und Alexandrien in Ägypten. Beit Schean im Jordantal liegt nahe der Grenze zu Jordanien, sodass keine große Investition mehr notwendig wäre, um Israels Schienennetz mit den bestehenden Eisenbahnlinien in der arabischen Welt bis zum Persischen Golf zu verbinden.

Jordanien nutzt schon die Möglichkeit, seine Produkte über den Hafen von Haifa nach Europa zu exportieren und Waren aus Europa zu importieren. Doch dieser Warenverkehr wird bisher ausschließlich per Lastwagen auf bestehenden Straßen quer durch den Norden Israels abgewickelt.

Von: Ulrich W. Sahm

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