RAMALLAH (inn) – Die ausländischen Spenden an die Palästinensische Autonomiebehörde (PA) sind deutlich zurückgegangen. Bislang seien rund 640 Millionen Dollar eingegangen, gerechnet habe man zu diesem Zeitpunkt jedoch mit 1,2 Milliarden Dollar. Dies teilte der palästinensische Premierminister Rami Hamdallah laut der Tageszeitung „Jerusalem Post“ mit. Es sei nun mit einschneidenden Haushaltskürzungen zu rechnen.
Vor allem Saudi-Arabien habe seine Unterstützung für die PA eingeschränkt. Das Land war neben den Vereinigten Arabischen Emiraten und der Türkei ein zuverlässiger Geldgeber für die Palästinenser. Monatlich spendete es 20 Millionen Dollar für den palästinensichen Haushalt. Im vergangenen April schränkte es diese regelmäßigen Zahlungen jedoch ein, um Druck auf den palästinensischen Präsidenten Mahmud Abbas auszuüben. Das Königreich fordert von Abbas politische Veränderungen.
Auch die Europäische Union als Hauptgeldgeber und die USA haben ihre direkte Unterstützung des palästinensischen Haushalts eingeschränkt. Sie finanzieren stattdessen gezielt mehr Entwicklungsprogramme.
Mehr als die Hälfte des Haushalts, 55 Prozent, wurde im Jahr 2016 für die Zahlung der Gehälter der rund 156.000 PA-Angestellten genutzt. Hierin sind Lehrer, Ärzte, die Polizei und die Sicherheitskräfte eingeschlossen.
Von: dn