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Frauen in Israel arbeiten vermehrt mit weniger Lohn als Männer

JERUSALEM (inn) – Die Beschäftigung von Frauen in Israel liegt über dem OECD-Durchschnitt. Gleichzeitig erhalten sie bei gleicher Arbeit über 20 Prozent weniger Lohn als ihre männlichen Kollegen.
Der Lohnunterschied zwischen Frauen und Männern ist in Israel hoch
Im Rahmen des Internationalen Frauentages am 8. März hat die Wirtschaftszeitschrift „The Economist“ einen Index veröffentlicht, der zeigt, wo Frauen gute Karrierechancen haben. Israel liegt in diesem Index auf Platz 14. Somit landet das Land über dem Durchschnitt der 34 Länder der „Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung“ (OECD). Insgesamt zehn Indikatoren wie höhere Bildung, Anteil der Frauen in Führungspositionen oder bezahlte Mutterschaftszeit fließen in die Berechnung des Index mit ein. Auf Platz 17 findet sich Deutschland, nur knapp über dem OECD-Durchschnitt. Spitzenreiter sind Island, Norwegen und Schweden. In einer vom „Taub Center“ veröffentlichten Studie heißt es, dass in Israel die Beschäftigungsrate von Frauen sieben Prozentpunkte höher ist als der OECD-Durchschnitt. Rund ein Drittel der Frauen arbeitet in Teilzeit. Die größte Entwicklung bei der Beschäftigung findet sich laut der Forscher bei Frauen mit jungen Kindern, besonders bei Frauen ohne Hochschulabschluss, berichtet die Zeitung „Jerusalem Post“.

Große Lohnungleichheit

Die Ungleichheit beim Lohn ist in Israel wiederum so hoch wie in fast keinem weiteren entwickelten Land. Die Löhne der Männer in Vollzeitbeschäftigung waren 22 Prozent höher als die der Frauen in Vollzeitbeschäftigung. Die Zahlen stammen vom „Schoresch-Institut für sozioökonomische Forschung“ aus dem Jahr 2011. Nur Korea mit 36 Prozent, Japan mit 27 Prozent und Estland mit 26 Prozent wiesen als entwickelte Länder einen größeren Lohnunterschied zwischen Frau und Mann auf. Der kleinste Unterschied wurde in Neuseeland mit 5 Prozent ermittelt. Der Lohnunterschied ist allerdings seit 2001 um 6,3 Prozent gesunken. Hier befindet sich Israel wiederum nahe des OECD-Durchschnitts. Aus dem Bericht gehen Gründe hervor, warum Frauen in Israel nicht arbeiteten. Rund 54 Prozent der betroffenen Frauen müssen stattdessen auf ihre Kinder aufpassen und den Haushalt organisieren. Ein wichtiger Faktor dabei sind die hohen Kosten für frühe Kinderbetreuung. 22 Prozent der Frauen sagten, sie suchten nach einem Job, fänden aber keinen. 25 Prozent der Betroffenen benannten physische und mentale Einschränkungen als Hindernis, einen Arbeitsplatz zu finden. (ms)

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