Der Premierminister der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA), Rami Hamdallah, hatte das katarische Staatsoberhaupt Tamim Bin Hamad al-Thani vor zwei Wochen darum gebeten, Palästinenser in Katar arbeiten zu lassen. Das berichtet die palästinensische Nachrichtenagentur „Ma‘an“. Die zuständigen Behörden stimmen sich nun darüber ab, welche Arbeitskräfte in dem Emirat benötigt werden.
Die in Katar lebenden Palästinenser wurden Anfang der 1990er Jahre aus dem Land vertrieben. Grund dafür war die pro-irakische Haltung der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO) während des Zweiten Golfkriegs 1991. Katar hatte sich dem Militärbündnis unter Führung der USA angeschlossen, das gegen den Irak kämpfte.
Einer im vergangenen August veröffentlichten Statistik zufolge beträgt die Arbeitslosigkeitsrate im Westjordanland 16,8 Prozent. Etwa 20.000 Palästinenser arbeiten in israelischen Siedlungen, 96.000 haben einen israelischen Arbeitgeber. Im Oktober vergangenen Jahres hatte die Weltbank die israelischen Zugangsbeschränkungen im Westjordanland für die schlechte wirtschaftliche Lage im Westjordanland veranwortlich gemacht (Israelnetz berichtete). Die strengen Bestimmungen gelten aufgrund von Sicherheitsbedenken der Israelis.