JERUSALEM (inn) – Die Israelische Raketenabwehr-Organisation hat eine Reihe von Test mit den Abfangsystemen „Eisenkuppel“ und „Schleuder Davids“ abgeschlossen. Das teilte das Verteidigungsministerium am Dienstag mit. Ihm ist die Organisation unterstellt. Im Zuge dessen hat die „Eisenkuppel“ erstmals eine Lenkrakete, einen sogenannten Marschflugkörper, abgefangen. Zudem gingen die verschiedenen israelischen Abwehrsysteme zum ersten Mal im Verbund gleichzeitig gegen verschiedene Bedrohungen vor. An den Tests beteiligte sich die amerikanische Raketenabwehrbehörde.
Der israelische Rüstungskonzern Rafael, der die Abwehrsysteme entwickelte, leitete die Übung unter der Teilnahme von Luftwaffe und Marine. Dabei prüften sie eine neue Version der „Schleuder Davids“. Die Entwickler sollen dadurch die Möglichkeit bekommen, die Fähigkeiten des Systems zu überprüfen und zu verbessern. Die „Eisenkuppel“ stellte ihre Schlagkraft gegen verschiedene Bedrohungen unter Beweis. Sie fing sowohl Drohnen als auch Marschflugkörper ab.
Zudem ließ sich die „Eisenkuppel“ in einen mehrlagigen Schutzmechanismus mit den Systemen „Schleuder Davids“ und „Arrow“ (Pfeil) integrieren. Verteidigungsminister Benny Gantz sagte: „Dies ist eine der fortschrittlichsten Luftabwehren der Welt und sie beschützt den Staat vor Bedrohungen von nah und fern.“ Der Chef von Rafaels Raketenabteilung, General Pini Jungmann, fügte hinzu: „Wenn die verschiedenen Systeme in einem mehrschichtigen Mechanismus kombiniert werden, können sie eine Reihe von gleichzeitigen Bedrohungen handhaben.“
Aufgabenteilung
Laut der Tageszeitung „Jerusalem Post“ kann dieser Mechanismus fast 100 Prozent aller Bedrohungen abwehren. Das Arrow-System dient zur Bekämpfung von Langstreckenraketen. Die „Schleuder Davids“ kommt gegen Geschosse mit einer Reichweite zwischen 70 und 300 Kilometern zu Einsatz. Die „Eisenkuppel“ fängt Kurzstreckenprojektile mit einer Reichweite von weniger als 70 Kilometern ab.
Die USA unterstützen die Entwicklung der „Eisenkuppel“ und der „Schleuder Davids“ finanziell. An der Entwicklung letzterer beteiligte sich der US-Konzern Raytheon. Die Systeme nutzen Radare und weitere Technik des israelischen Elektronik- und Rüstungskonzerns Elbit.
Die Terrormiliz Hisbollah hortet im Libanon schätzungsweise 150.000 Raketen. Sie droht Israel regelmäßig mit Beschuss. Zudem hat der Iran Medienberichten zufolge Syrien, Milizen im Irak und die Hisbollah mit Präzisionsraketen beliefert.
Von: tk