JERUSALEM (inn) – Nach Vermittlung durch Katar und Ägypten hat die im Gazastreifen herrschende Hamas am Montagabend eine Waffenruhe mit Israel verkündet. Damit einher ging die Öffnung des Kerem-Schalom-Übergangs zum Gazastreifen für Waren sowie die Erweiterung der Fischereizone für Palästinenser. Im Gegenzug verzichtet die Hamas darauf, Israel mit Raketen sowie Brand- und Sprengstoffballons zu beschießen. Nach Angaben der israelischen Polizei halten sich beide Parteien an die Vereinbarung.
Ein Sprecher des israelischen Militärs sagte am Dienstag im Armeeradio, dass israelische Strafmaßnahmen ausschlaggebend für die Waffenruhe gewesen seien. Das berichtet die Nachrichtenagentur dpa. Weiterhin spielten der jüngste Corona-Ausbruch im Gazastreifen sowie Gelder aus Katar eine entscheidende Rolle. Nach Angaben der israelischen Militärbehörde COGAT hingen die israelischen Zugeständnisse von der Sicherheitslage ab. Sollte die Hamas ihre Verpflichtungen nicht einhalten, würde Israel entsprechend handeln.
Wie das israelische Militär am Dienstag bekannt gab, hat es in den vergangenen drei Wochen rund 100 Hamas-Ziele im Gazastreifen angegriffen. Die Operationen wurden von Panzern, Kampfhubschraubern und Kampfjets durchgeführt. Zu den Zielen zählten Beobachtungsposten, Tunnel, Munitionslager, Waffenfabriken, Raketenabschussanlagen sowie mehrere Standorte palästinensischer Marineeinheiten. „Diese Angriffe stellen einen erheblichen Schaden an der militärischen Infrastruktur und der Ausrüstung der Hamas-Terrorgruppe dar“, heißt es in einer Erklärung der Armee. Nach Angaben der israelischen Feuerwehr waren wegen der Angriffe der Hamas aus dem Gazastreifen mehr als 400 Feuer in Israel ausgebrochen.
Corona-Ausbreitung im Gazastreifen
In einer Erklärung vom Montagabend kündigte die Hamas neben der Waffenruhe auch diverse Maßnahmen an, um unter anderem die Ausbreitung des Coronavirus zu stoppen. Seit Dienstagmorgen wurden in den vergangenen 24 Stunden 83 neue Infektionen im Gazastreifen registriert. Das berichtet die Zeitung „Jerusalem Post“. Damit steigt die Gesamtzahl aller Corona-Infektionen auf 483. Neben der Bekämpfung des Coronavirus sollen außerdem verschiedene Projekte umgesetzt werden, die „dem Volk dienen“.
Von: mas