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Israel bei Anti-Terror-Konferenz in Marokko

Die gemeinsame Bedrohung durch den Iran bringt arabische Staaten und Israel weiter zusammen. Nach einer Konferenz in Marokko spricht die Vertreterin aus Israel von weniger Misstrauen gegenüber ihrem Land auf Seiten der Araber.
In der Königsstadt Marrakesch fand ein Anti-Terror-Gipfel zur Stabilisierung des Nahen Ostens statt

MARRAKESCH (inn) – Israel hat auf einer zweitägigen Anti-Terror-Konferenz in Marokko vor dem Iran und seinen Verbündeten gewarnt. Die Teilnahme des jüdischen Staates wurde aus Sicherheitsgründen erst nach der Rückkehr der israelischen Vertreterin bekannt gegeben.

Auf der Konferenz vergangene Woche in Marrakesch ging es vor allem um die Bedrohung durch das Terrornetzwerk Al-Qaida. Die Delegationen aus 50 Ländern teilten ihre Erfahrungen und diskutierten über Möglichkeiten der Terrorbekämpfung. Die Vorsitzende der Sicherheits- und Anti-Terror-Abteilung beim israelischen Außenministerium, Dana Benvenisti-Gabai, habe zusammen mit Vertretern einiger Golf-Staaten das Augenmerk auch auf die Gefahr durch den Iran und die von ihm unterstützte Hisbollah-Miliz gelenkt. Diese Bedrohung habe dadurch Einzug in die Abschlusserklärung der Konferenz erhalten, wie die Online-Zeitung „Times of Israel“ berichtet.

Benvenisti-Gabai beschrieb die vom Libanon aus agierende Hisbollah als Terror-Organisation, die vom Iran finanziert und unterstützt werde. Die Miliz nutze zudem Staatsressourcen im Libanon für sich und die Bevölkerung als menschliche Schutzschilde. Die schiitische Gruppe verfüge über ein Arsenal von 150.000 Raketen, die jedes Ziel in Israel treffen könnten. Sie arbeite nun an der Herstellung von Präzisionsraketen. Die Hisbollah sei jedoch nicht nur für Israel eine Gefahr, sondern exportiere den Terror in den gesamten Nahen Osten sowie nach Europa, Asien, Westafrika und Lateinamerika. Es sei daher wichtig, ein internationales Sicherheitsnetz gegen die destabilisierenden Aktivitäten des Iran zu etablieren, forderte die Israelin.

Arabische Gesprächsbereitschaft

Dass Israel an der Konferenz teilnehmen durfte, betrachtet Benvenisti-Gabai als ein weiteres Zeichen der Annäherung zwischen ihrem Land und der arabischen Welt. Gegenüber der „Times of Israel“ sagte sie: „Die Konferenz war eine weitere Gelegenheit, Delegationen aus Ländern zu treffen, mit denen wir uns normalerweise nicht treffen.“ Sie habe das Gefühl gehabt, auf arabischer Seite bestehe weniger Misstrauen gegenüber Israel. Zudem wachse die Bereitschaft, an Treffen teilzunehmen, bei denen Israelis anwesend sind. „Sie betrachten Israel wirklich als einen relevanten Diskussionspartner für diese Themen“, ergänzte Benvenisti-Gabai.

Im Oktober hatte die Israelin bereits an einer ähnlichen Konferenz in Bahrain teilgenommen. Israel gehört zu den mehr als 50 Ländern, die Teil des sogenannten „Warschauer Prozesses“ sind. Dieser war im Februar 2019 mit dem von Polen und den USA unterstützten Nahost-Gipfel in Warschau ins Leben gerufen worden. Ziel ist, die Stabilisierung des Nahen Ostens voranzubringen.

Marokko und Israel haben keine offiziellen diplomatischen Beziehungen, arbeiten aber unter anderem im Geheimdienstbereich eng zusammen. In dem nordafrikanischen Land leben noch etwa 3.000 Juden. Israelis dürfen das Land besuchen.

Von: dn

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